Leipzig - Mit 29 Spielern ist Fußball-Bundesligist RB Leipzig am Montagvormittag ins Trainingscamp nach Abu Dhabi aufgebrochen.
Dabei sind auch die derzeit verletzten deutschen Nationalspieler Timo Werner und David Raum. Allerdings setzen beide zunächst ihre individuelle Reha fort und werden schrittweise ans Teamtraining herangeführt. Werner kuriert einen Syndesmosebandriss aus, Raum laboriert seit dem Urlaub an einer Sprunggelenksverletzung. Insgesamt hat Trainer Marco Rose 23 Profis und sechs Nachwuchsspieler zur Verfügung. Offen ist, gegen wen die Leipziger in den Vereinigten Arabischen Emiraten bis zum 11. Januar testen werden. Nachdem bislang immer von zwei Vorbereitungsspielen die Rede gewesen war, sprach man bei RB am Montag von "mindestens einem Testspiel". Neben Christopher Nkunku, der weiterhin in Paris an seiner Außenbandverletzung im Knie behandelt wird und der daher auch den Pflichtspielauftakt nach der WM-Pause gegen den FC Bayern München am 20. Januar verpasst, fehlt in Abu Dhabi auch der am Kreuzband operierte Peter Gulacsi. Nach Informationen der "Bild" (Montag) musste sich der ungarische Nationaltorhüter noch einmal einem kleinen Eingriff unterziehen und wird die Reha im RB-Athletikcenter in Thalgau fortsetzen. Gulacsi wird erst zur neuen Saison im Team zurückerwartet. Der kroatische Nationalspieler Josko Gvardiol, der bei der WM mit seinem Team Platz drei erreicht hatte, erhielt noch eine Woche Sonderurlaub und stößt erst am 8. Januar zur Mannschaft. RB Leipzig wird in der an Neujahr beginnenden Transferphase auf Neuzugänge verzichten. "Marco Rose und ich sind der Meinung, dass der Kader nicht verändert wird - in Betracht kommt allenfalls eine Ausleihe von Hugo Novoa, damit er Spielpraxis erhält. Wirklich los geht es mit der Transferperiode im Sommer 2023, sagte Sportchef Max Eberl in einem "Kicker"-Interview. Der spanische U21-Nationalspieler Novoa reiste am Montag nicht mit ins Trainingslager nach Abu Dhabi, da eine Leihe unmittelbar bevorsteht. Im Verlauf der Hinrunde war ein Transfer auf der rechten Abwehrseite diskutiert worden, da Nationalspieler Lukas Klostermann lange verletzt fehlte und Vertreter Mohamed Simakan seine Stärken eher zentral hat. Vor allem die starken Leistungen des Franzosen dürften nun zu einem Umdenken geführt haben. Die WM-Entdeckung Josko Gvardiol will Eberl auf keinen Fall verkaufen - auch nicht in einem halben Jahr. Eberl habe "keine Ambitionen, ihn im Sommer abzugeben". Der Vertrag des kroatischen Nationalspielers war erst im Sommer bis 2027 verlängert worden, eine Ausstiegsklausel soll dem Vernehmen nach erst 2024 greifen. Dann würde der 20-Jährige immer noch weit über 100 Millionen Euro einbringen. Eberl betonte zudem, dass sich trotz des Abgangs von Vorstandschef Oliver Mintzlaff im Club nun nicht alles um ihn drehe. "Ich bin keine One-Man-Show, sondern war immer Teamplayer", sagte der 49-Jährige. "Ich bin keiner, der nach Macht strebt und fühle mich auch nicht als Sprachrohr oder Gesicht von RB Leipzig." Dies seien allen voran Ralf Rangnick und Mintzlaff. Der Kontakt zum zu Hauptsponsor Red Bull gewechselten Mintzlaff ist weiterhin eng. "Er wird in den wichtigen Themen ein ganz bedeutsamer Ansprechpartner sein, weil er ein herausragender Manager ist und keiner den Club besser kennt als er", sagte Eberl. Mintzlaff ist zudem Chef des Aufsichtsrats und nicht nur deshalb bestens informiert.
Quelle: dpa