Dresden - Nach dem Angriff auf den sächsischen SPD-Europaabgeordneten Matthias Ecke hat die Task Force Gewaltdelikte des Landeskriminalamtes die Ermittlungen übernommen. Das teilt das sächsische Innenministerium am Samstag mit.
Die Polizei Dresden hat einen Zeugenaufruf im Zusammenhang mit den Angriffen auf Politiker am Freitagabend in Dresden gestartet. Wer Aussagen zu den vier Tätern machen kann, solle sich an die Rufnummer (0351) 483 22 33 wenden. Sprecher Marko Laske schildert im Interview den Tathergang und bisherigen Ermittlungsstand.
Rasha Nasr, Bundestagsabgeordnete der SPD, antwortet im Interview vom Samstag auf die Frage nach dem Zustand von Matthias Ecke, dass es ihm den Umständen entsprechend gut gehen würde.
"Er bekommt sehr viel Solidarität und sehr viele Genesungwünsche, das tut ihm glaube ich gerade ganz gut. [...] Der Schreck sitzt noch sehr tief."
Nasr betont, dass Anfeindungen während einer solchen Plakatierung nichts Neues wären. Die Dimension, wie sie sich Freitagabend ereignet hat, sei allerdings neu.
"Das ist eine völlige Enthemmung, der Debatte, in der wir grade unterwegs sind. [...] Wir werden uns auf keinen Fall mundtot machen lassen."
Der Angriff auf Ecke sei bedrückend, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz am Samstag bei einem Demokratiekongress zur bevorstehenden Europawahl in Berlin.
"Die Demokratie wird von so etwas bedroht, und deshalb ist achselzuckendes Hinnehmen niemals eine Option. [...] Wir müssen gemeinsam dagegen stehen."
Ministerpräsident Michael Kretschmer hat die Attacke auf den Europaabgeordneten Matthias Ecke als einen ein Angriff auf demokratische Werte verurteilt.
"Die Attacke auf SPD-Spitzenkandidat Matthias Ecke entsetzt mich zutiefst und ist durch nichts zu rechtfertigen. [...] Angriffe und Einschüchterungen von politischen Mitbewerbern kennen wir aus den dunkelsten Epochen unserer Geschichte."
Auch weitere Mitglieder von Kretschmers Kabinett sowie viele Landesverbände haben ihre Solidarität ausgedrückt und verurteilen den Angriff auf den Abgeordneten Ecke. (mit dpa)