Dresden – Wie das Sächsische Wirtschaftsministerium informiert, haben Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Jahr 2015 insgesamt 3,099 Mrd. Euro für Forschung und Entwicklung (FuE) ausgegeben. Damit wurde erstmals die 3-Milliarden-Marke in einem Jahr geknackt. Gut 1,3 Mrd. Euro entfielen auf die Wirtschaft.
„Ich freue mich, dass die hohe Innovationsintensität in Sachsen anhält. Innovation und Kooperation bleiben unsere wichtigsten Rezepte angesichts unserer relativ kleinteiligen Wirtschaftsstruktur. Das Engagement der Wirtschaft in Forschung und Entwicklung nimmt stetig zu“, bewertet Wirtschaftsminister Martin Dulig die neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes.
Das Ziel der Europäischen Union, mindestens drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für FuE auszugeben, hat Sachsen – wie die allermeisten Regionen in Europa – noch nicht erreicht. Allerdings hat sich das BIP in Sachsen besonders positiv entwickelt. Das ist erfreulich, erschwert aber den Aufholprozess bei der FuE-Intensität. Derzeit werden im Freistaat 2,73 Prozent des BIP für FuE aufgewendet, in Deutschland insgesamt 2,93 Prozent. Damit haben Wissenschaft und Wirtschaft in Deutschland im Jahr 2015 insgesamt 88,8 Mrd. Euro für FuE aufgewendet.
Grundlagenforschung betreiben überwiegend Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Doch auch – insbesondere große – Unternehmen betreiben FuE entlang der gesamten Innovationskette. Wer im Markt erfolgreich sein will, muss möglichst schnell wissenschaftliche Erkenntnisse in attraktive und ressourceneffiziente Produkte und Verfahren umsetzen. Nicht selten sind beträchtliche Investitionen in FuE erforderlich, bevor Konstrukteure und Designer daran gehen können, Erzeugnissen ihre endgültige Gestalt zu geben.
Bei den Forschungsausgaben rangiert Sachsen bei den Flächenländern auf Platz 5, knapp hinter Rheinland-Pfalz und Hessen. Die forschungsaktivsten deutschen Länder sind Baden-Württemberg (Rang 1) und Bayern (Rang 2). Auf den deutschen Süden und Südwesten entfällt mit rund 40 Mrd. Euro nahezu die Hälfte der deutschen Forschungsausgaben. Allein die dort beheimateten Unternehmen Bosch, BMW, Daimler und Siemens tragen ein Viertel der deutschen Forschungsaufwendungen der Wirtschaft. Diese trägt in Deutschland fast 70 Prozent der gesamten Forschungsaufwendungen. In Sachsen sind es – lediglich und immerhin zugleich – 43 Prozent. Denn 93 Prozent der FuE betreibenden Unternehmen in Sachsen sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Dennoch konnten sächsische Unternehmen ihre FuE-Ausgaben zwischen 2011 und 2015 um 11 Prozent, zwischen dem Krisenjahr 2009 und 2015 sogar um 20 Prozent erhöhen.
Sächsische Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe FuE-Aktivität aus. So betreiben 25 Prozent der Unternehmen im Freistaat FuE, davon 16 Prozent kontinuierlich, während die entsprechenden Anteile in den übrigen neuen und auch in den alten Ländern z. T. deutlich niedriger sind.
„Ich möchte unsere Unternehmen ermutigen, ihre Forschungsaktivitäten noch weiter zu intensivieren“, so Martin Dulig weiter. „Unsere sächsische Technologieförderung sowie die Programme des Bundes, z. B. das ZIM (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) des BMWi, können die besonderen Risiken von Forschung und Entwicklung für KMU erheblich mildern. Gerade die Zusammenarbeit mit unserer exzellenten Hochschul- und außeruniversitären Forschungslandschaft hilft, neue Innovationserfolge zu erzielen.“
Einer Untersuchung der Europäischen Kommission zufolge haben zwei Drittel des Wirtschaftswachstums in Europa ihre Ursache in Innovationen, die auf FuE beruhen. Für jeden Euro öffentlicher Forschungsförderung wächst die Wirtschaft um 1,20 Euro. In der laufenden Strukturfondsförderperiode hat das sächsische Wirtschaftsministerium bisher Technologiefördermittel in Höhe von 314 Mio. Euro bewilligt. Weitere Mittel stehen zur Verfügung.
Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr