Mi, 27.11.2019 , 19:04 Uhr

Residenzschloss nach Juwelenraub wieder geöffnet

Dresden - Am Tag 2 nach dem spektakulären Juwelenraub scheint zumindest über Tathergang und Beutestücke Klarheit zu herrschen. Unterdessen öffnet das Residenzschloss wieder seine Pforten für Besucher. Das Historische Grüne Gewölbe bleibt allerdings vorerst geschlossen.

Die Polizei hat unterdessen klar gestellt, dass sie von vier beteiligten Tätern ausgeht - zwei stiegen ins Grüne Gewölbe ein, zwei warteten im Fluchtauto. Dieses wurde dann in einer Pieschener Tiefgarage in Brand gesteckt, wie nun feststeht. Die Spurensuche um das Residenzschloss und im Grünen Gewölbe dauert an und wird dadurch erschwert, dass die Täter wohl einen Pulverlöscher am Tatort entleerten, um ihre Spuren zu verwischen. Auch die These, dass Informationen von innerhalb der Staatlichen Kunstsammlungen an die Täter weitergegeben wurden, scheint sich für Polizei und SKD Generaldirektorin Marion Ackermann zu erhärten, teilten diese auf der gestrigen Pressekonferenz mit. Diese können Sie in voller Länge auf unserer Facebookseite sehen. Dafür spricht auch, dass die Täter genau zu dem Zeitpunkt zuschlugen, als die Wachen Dienstwechsel hatten.

Dirk Syndram, Direktor des Grünen Gewölbes, konnte nun mitteilen welche Stücke genau fehlen. Von dem Einbruchsdiebstahl betroffen ist im Juwelenzimmer die Vitrine der Diamantrosengarnitur, der Brillantgarnitur und dem Diamantschmuck und den Perlen der Königinnen (rund 100 Einzelobjekte). Diese drei Garnituren enthalten Diamanten in verschiedenen Schliffformen, die zum allergrößten Teil von August dem Starken und August III. erworben worden sind.
Die Diebe konnten insgesamt 11 Stücke und zwei Teile von Objekten stehlen, darunter sind ein Degen, Zwei gewölbte Schuhschnallen und ein Kleinod des Polnischen Weißen Adler-Ordens aus der Diamantrosengarnitur. Auch die Große Brustschleife der Königin Amalie Auguste wurde gestohlen.

Die komplette Auflistung aller gestohlenen Stücke finden Sie auf der Website der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Kleinod des Polnischen Weißen Adler-Ordens (Diamantrosengarnitur) (Foto: SKD)
Große Brustschleife der Königin Amalie Auguste (Der Diamantschmuck und die Perlen der Königinnen) (Foto: SKD)

Die Polizei fasst ihren aktuellen Ermittlungsstand so zusammen:

"Im Zuge der Ermittlungen der Sonderkommission „Epaulette“ verdichten sich die Hinweise, dass vier Täter am Einbruch beteiligt waren. Dies geht aus der Auswertung von vorliegendem Videomaterial hervor. Die Tatortarbeit gestaltet sich sehr aufwendig. Dies auch aufgrund der Tatsache, dass die Einbrecher einen Pulverlöscher am Tatort entleerten, um Spuren zu verwischen. Bislang sind bei der Sonderkommission insgesamt 205 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Diese werden ausgewertet und priorisiert abgearbeitet. Im Rahmen der laufenden Ermittlungen werten die Kriminalisten aktuell auch Aufnahmen verschiedenerer Überwachungskameras aus."

Das Hinweisportal der Sonderermittlungskommission ist unter dem Link https://sn.hinweisportal.de zu erreichen.