Leipzig - Fieber messen, Kontaktflächen erforschen und vor allem: Für Tag X bereit sein. Am 22. August findet in der Arena Leipzig ein Testkonzert statt. Tim Bendzko tritt im Rahmen einer Studie von Forschern der Uniklinik Halle vor rund 4200 Testpersonen auf. Die Studie soll das von Hallen-Großveranstaltungen ausgehende Ansteckungsrisiko mit COVID-19 simulieren.
Vorbereitungen für Tag X
Am 22. August soll ein Testkonzert mit Tim Bendzko in der Arena Leipzig stattfinden. Forscher der Uniklinik Halle wollen herausfinden, wie sich Infektionsrisiken bei Großveranstaltungen auf ein Minimum reduzieren lassen. Natürlich nur unter hohen Sicherheitsvorkehrungen. Damit das alles klappt, fand am Donnerstag gemeinsam mit dem SC DHfK Handball ein Techniktest in der Mehrzweckhalle am Sportforum statt. Bis die Studie allerdings so stattfinden kann, wie sie nun geplant ist, hat es viel Geduld gekostet, so Karsten Günther, Geschäftsführer des SC DHfK Handball.
Die Studie ist in unserer AG Medizin entstanden, zu der wir Dr. med. Stefan Moritz eingeladen hatten. Wir mussten feststellen, dass alles, was wir uns vorgestellt hatten, über den Haufen geworfen werden kann. Die Lage hat sich als angespannter herausgestellt, als wir es für möglich gehalten hatten. Wir haben ihn gefragt, wie wir da am besten rangehen. Wir wollen von pauschalen Grenzen wegkommen, wie 500 oder 1000 Zuschauer. Was ist eine Großveranstaltung? Wo fängt sie an? Wo hört sie auf? Wir wollen den Tag simulieren und uns an reelle Fakten halten", so Günther.
Tracer und drei Szenarien
In der Arena wird hochsensible Technik installiert, die Luftbewegungen sichtbar machen soll. Finanziert wird das Projekt unter anderem aus Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt und des Freistaats Sachsen. Um die Kontakte der Probanden nachvollziehen zu können, kommen kleine Helfer zum Einsatz. Die sogenannten "Tracer" erfassen ca aller 3 Sekunden die Daten. Um die größtmögliche Menge an Ergebnissen zu bekommen, hat sich Moritz eine Besonderheit gedacht.
Wir haben insgesamt drei Szenarien. Das erste Szenario ist wie vor der Pandemie. Alle Sitzplätze werden besetzt und die Teilnehmer bewegen sich einfach frei in der Halle. Im zweiten Szenario gibt es ein hygieneoptimiertes Konzept. Es wird jeweils ein Sitzplatz zwischen den Probanden frei sein. Und wir teilen die Halle in vier Quadranten auf. Das heißt jeder Teilnehmer darf sich nur in seinem Quadranten bewegen.
Der Studientag selbst soll möglichst realitätsnah gestaltet werden. Die Probanden haben deshalb auch die Möglichkeit mit gesonderten Straßenbahnlinien der LVB von den Park and Ride Plätzen der Leipziger Messe und des Völkerschlachtdenkmals anzureisen. Bereits dort findet ein Check-In statt, bei dem die Testpersonen mit FFP2 Maske und Desinfektionsmittel ausgestattet werden. Knapp 1500 von den anvisierten 4200 Teilnehmern haben sich bis jetzt registriert. Drei Wochen haben die Freiwilligen nun noch Zeit, um sich zu registrieren. Anmelden kann sich jede gesunde Person im Alter von 18-50 Jahren. Weitere Informationen hier.