Di, 07.06.2022 , 10:07 Uhr

Rettungsschwimmer in Sachsen werden vor Herausforderungen gestellt

Sachsen – Mit der beginnenden Badesaison werden die Zahlen der Badeunfälle steigen. Die Rettungsschwimmer in Sachsen werden erneut vor Herausforderungen gestellt.

Der Geschäftsführer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Sachsen, Sebastian Knabe sagte dazu, dass derzeit zwischen 800 und 900 Rettungsschwimmer in Sachsen im Einsatz seien. Es benötige jedoch doppelt so viele Rettungsschwimmer um eine adäquate Besicherung zu gewährleisten.

Hinzu komme, dass durch die Corona-Pandemie in den vergangenen zwei Jahren kaum Nachwuchs akquiriert werden konnte. Die Schwimmausbildung habe an den Schulen unter der Pandemie gelitten. Knabe sagte, dass es passieren könne, dass sich die jetzige Generation von Nichtschwimmern künftig in der Ertrinkungsstatistik widerspiegeln werde.

Im vergangenen Jahr sind in Sachsen 23 Menschen ertrunken, davon 11 in Seen und 8 in Flüssen. Bis auf eine Person handelt es sich bei den Ertrunkenen ausschließlich um Männer. Dies liegt laut DLRG vor allem daran, dass Männer oft ein höheres Risiko eingehen als Frauen. Badende sollten sich der Gefahren bewusst sein. Besonders bei ehemaligen Kies- und Braunkohletagebauen können immer wieder Sandabrutschen mit enormen natürlichen Kräften entstehen.

An 32 festen Standorten sorgt die DLRG in Sachsen für die Sicherheit der Badegäste, beispielsweise am Markleebergersee bei Leipzig, an der Blauen Lagune bei Görlitz oder am Olbersdorfer See bei Zittau. Zudem sei dauerhaft eine mobile Station im Einsatz, je nachdem wo die Gemeinden eine Gefährdungsstelle melden, erläuterte Knabe.

An den Flüssen hingegen sind keine Rettungsschwimmer im Einsatz. Daher warnt die DLRG ausdrücklich vor dem Baden in Fließgewässern, insbesondere weil dort die Strömung um ein Vielfaches höher ist. Zudem sollte auf übermäßigen Alkoholkonsum verzichtet werden, weil dieser zu verschlechterten Reaktionszeiten führt. (mit dpa)