Dresden - Bundesweit haben sich am Freitagmorgen sogenannte Klima-Kleber der umstrittenen Gruppe "Letzte Generation" auf den Asphalt geklebt. Aber diesmal mit Papiermasken von Bundeskanzler Olaf Scholz und den Ministern Volker Wissing und Robert Habeck. So waren sie in Sachsen in Dresden und Leipzig aktiv.
Mehrere radikale Klima-Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" haben sich am Freitagmorgen in der Nähe der BAB4 (nahe des großen Dresdner Einkaufszentrums Elbe-Park) mit Sekundenkleber auf die Fahrbahn geklebt. Diesmal aber trugen sie dabei Papiermasken. Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesminister für Digitales und Verkehr Volker Wissing prangten in Papierform auf den Gesichtern der Aktivisten. Diese setzten sich gegen 7:45 Uhr auf die im Berufsverkehr vielbefahrene Washingtonstraße in Dresden. Die Polizei rückte binnen weniger Minuten an, sperrte die Straße komplett. Es bildete sich ein langer Stau - auch auf der A4 standen nach Informationen unseres Reporters Fahrzeuge. Die Stimmung bei den Autofahrern war sehr gereizt - sofort wurde gehupt. Die Polizei löste die Aktivisten später mit Olivenöl von der Straße.
Auch in Leipzig waren am Freitagmorgen Klima-Kleber aktiv und blockierten den morgendlichen Berufsverkehr. Wie die Polizei Sachsen auf Twitter bekannt gab, kam es im Bereich der Maximilianallee zu erheblichen Verkehrseinschränkungen. Die Aktivisten hatten sich in Höhe der Theresienstraße festgeklebt. Dabei trugen sie Papiermasken von Bundeskanzler Olaf Scholz und den Ministern Volker Wissing und Robert Habeck. Es habe weniger als eine Stunde gedauert, bis die Polizei die sechs Personen mit Olivenöl von der Straße gelöst hatte. Dennoch blieb die Straße aufgrund von Reinigungsarbeiten etwas länger gesperrt, hieß es.
Unter anderem gab es am Freitag auch Proteste in Berlin, Braunschweig, Freiburg, München, Nürnberg, Potsdam und Ulm.
Die Aktivisten der Letzten Generation werfen dem Bundesminister für Verkehr vor, sich nicht an das Klimaschutzgesetz zu halten. Es geht um den Ablauf der Frist für das Klima-Sofortprogramm. Gemäß dem geltenden Gesetz hätte Wissing innerhalb von drei Monaten nach Veröffentlichung des Expertenberichts zu den Klimazielen ein Sofortprogramm vorlegen müssen. Allerdings wurde er vom Kanzleramt von dieser Verpflichtung entbunden, da sich die Ampelregierung zuvor auf eine Änderung des Klimaschutzgesetzes geeinigt hatte.