Sachsen - Am 12. August 2002, heute vor genau 20 Jahren, ist Sachsen vom Jahrhunderthochwasser überspült worden. Im Freistaat starben 21 Menschen. Außerdem kam es zu Milliardenschäden, weswegen die Jahrhundertflut 2002 bis zur Flut im Ahrtal als teuerste Naturkatastrophe der deutschen Geschichte galt.
In den Monaten Juli und August 2002 kam es zu kräftigen Gewittern und sintflutartigem Regen. Die Flusspegel stiegen an. Am 12. August zog das Tief "Ilse" in Richtung Sachsen. Es regnete in den nächsten Tagen stark und nahezu ohne Unterbrechung. Besonders im mittleren und östlichen Erzgebirge war die Situation dramatisch. Katastrophale Überschwemmungen waren die Folge. Die Müglitz beispielsweise entwickelte sich zu einem reißenden Strom. Er brachte Zerstörung, Verwüstung und Tod mit sich, nach dem Dammbruch durch den Dauerregen. So wurden Straßen und Häuser weggespült.
Ebenso konnten Weißeritz, Elbe und Mulde die Wassermassen nicht mehr fassen, weswegen es zu starken Überschwemmungen kam. Der Dresdner Zwinger wurde beispielsweise zum Opfer der Flut. Auch an anderen Orten kam es zu dramatischen Entwicklungen durch die Flut. In Grimma wurden fast 700 Häuser in Mitleidenschaft gezogen oder zerstört. Der Pegel in Dresden erreicht am 17. August einen Pegel von 9,40 Meter - ein historischer Höchststand.
Insgesamt entstanden beim Elbehochwasser und Fluten in den Zuflüssen aus dem Gebirge in Sachsen Schäden von 8,6 Milliarden Euro, über 5 Milliarden Euro allein an der Infrastruktur.
Das Müglitztal wurde zum Synonym für die Katastrophe vor 20 Jahren. Am 20. Jahrestag wird im Müglitztal der beiden Toten und der Zerstörungen dort, aber auch der tausendfachen Hilfe und Solidarität gedacht. Auf Schloss Weesenstein empfängt der Bürgermeister der Gemeinde Müglitztal ehemalige Helfer, Angehörige der Feuerwehr und andere Akteure von damals. Dort findet auch ein Familiennachmittag statt.
Ministerpräsident Michael Kretschmer will sich im Landeshochwasserzentrum über die Lehren der Jahrhundertflut, den verbesserten Hochwasserschutz und künftige Strategien informieren. Der Freistaat investierte seitdem rund 3,3 Milliarden Euro in die Beseitigung von Hochwasserschäden und den Schutz vor solchen Ereignissen - aus Mitteln der EU, des Bundes und des Landes. (mit dpa)