Die Deutsche Bahn wird auch in den kommenden Jahren das S-Bahn-Netz in Dresden betreiben. Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) hat die Vergabe des Netzes an das Unternehmen bestätigt. Der Vertrag, der die Linien S1, S2 und S3 umfasst, läuft bis ins Jahr 2042.
Die S-Bahn-Linien S2 und S3 sollen künftig mehr Kapazitäten bieten. Anstelle der alten zwei Doppelstockwagen werden ab 2027 drei Wagen eingesetzt. Diese Maßnahme soll den gestiegenen Fahrgastzahlen Rechnung tragen. Allein 2023 nutzten werktäglich rund 92.000 Menschen die Züge im VVO-Gebiet – ein Anstieg von 11 Prozent im Vergleich zu 2019.
Um das Angebot weiter auszubauen, Anlage der VVO, ganztägige Verstärkerzüge auf der Strecke Pirna–Meißen einzuführen. Diese Züge sollen die regulären Verbindungen der stark frequentierten S1 ergänzen. Ob dieses Vorhaben umgesetzt wird, entscheidet sich allerdings erst im Sommer 2026, wenn die Haushaltslage geprüft wird.
Die geplante S-Bahn-Linie S5 zwischen Dresden und Riesa wurde aus finanziellen Gründen vorerst aufgegeben. Laut VVO-Geschäftsführer Burkhard Ehlen hätte diese Linie den stark genutzten Regionalexpress nach Leipzig entlasten können. Dennoch bleibt der Ausbau des Schienennetzes eine langfristige Zielsetzung.
Die bestehende Flotte von 81 Doppelstockwagen soll modernisiert werden. Fahrgäste können sich auf den Einbau von WLAN, Steckdosen und ein neues Fahrgastinformationssystem freuen. Darüber hinaus wird die Baureihe 143 durch energieeffizientere Loks der Baureihe 146 ersetzt, die weniger Strom verbrauchen.
Die geplanten Verbesserungen stehen unter dem Vorbehalt ausreichender finanzieller Mittel. Ab 2027 droht dem VVO jährliche Haushaltslücken von bis zu 21 Millionen Euro. Ohne zusätzliche Unterstützung von Bund und Land könnte das Angebot eingeschränkt werden.
Mit der Vertragsverlängerung setzt der VVO auf Stabilität und Modernisierung. Für die Fahrgäste der Dresdner S-Bahn bedeutet dies langfristige Verbesserungen und eine bessere Planungssicherheit.