Mo, 21.11.2016 , 20:33 Uhr

Sachsen diskutiert über die Merkelfrage

Chemnitz/Dresden/Leipzig – An Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) scheiden sich in Sachsen die Geister. Möglicherweise sogar stärker denn je. Von absoluten Merkel-Gegnern bis hin zu regelrechten Merkel-Fans treffen wir bei unserer aktuellen Straßenumfrage in Chemnitz und Leipzig das gesamte Spektrum an Meinungen an. Auch in Dresden diskutieren Politiker die Merkelfrage.

Ein Geheimnis war es nicht mehr, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im kommenden Jahr bei der Bundestagswahl zum vierten Mal ihren Hut in den Ring wirft. Am Sonntag folgte nun die offizielle Erklärung der Kanzlerkandidatur. Gerade auf sächsischen Straßen wurde dabei in letzter Zeit immer wieder der Ruf laut: Merkel muss weg. Wie fällt nun also die Reaktion aus? Wir haben uns am Montag umgehört. Laut einer aktuellen Umfrage sprechen sich 55 Prozent für eine weitere Amtszeit Merkels aus, 39 Prozent sind dagegen. Das spiegelt sich auch in unserer Straßenbefragung in Chemnitz und Leipzig wider. Absolute Rückendeckung erhält Angela Merkel vom Sächsischen CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer. Dresdner Politiker zeigten sich von der erneuten Kandidatur wenig überrascht. Erwartungsgemäß fällt die Reaktion Sächsischer Oppositionspolitiker kritisch aus. Die Chance dieses Fehlers der CDU möchte man in der Bundestagswahl nutzen. Stillstand kennzeichnet den Kurs der Merkel-Regierung. Parteifreund Michael Kretschmer hält dem entgegen. Vor allem in Hinblick auf die Entwicklungen in Europa habe Deutschland der Kanzlerin viel zu verdanken. Eine Einigung der europäischen Länder ginge nicht ohne sie.

Ob Sachsen und Deutschland die CDU in dieser Auffassung unterstützen entscheidet sich bei der Bundestagswahl 2017. Mit der Kandidatur Merkels beginnt in den nächsten Wochen wohl auch das mediale Rätselraten um die Spitzenkandidaten der anderen Parteien.