Sachsen - Sachsen hat laut einer Bertelsmannstudie genügend Kita-Plätze.
Etwa 184.000 Plätze stehen laut der Studie im kommenden Jahr zur Verfügung. Damit könne 2023 der bestehende Betreuungsbedarf der Eltern erfüllt werden. Zudem zeigt die Studie auf, dass Sachsen zusätzlich 20.800 Fachkräfte einstellen müsste, um den wissenschaftlich empfohlenen Personalschlüssel zu erreichen. Dadurch würden zusätzliche Personalkosten von rund einer Milliarde Euro pro Jahr entstehen. »Selbstverständlich sind Kita-Qualität und der Personalschlüssel weiter Thema im Kultusministerium, um die Bildungschancen unserer Kinder bestmöglich zu gestalten«, so Kultusminister Christian Piwarz. Völlig überzogen und an der Realität vorbei seien aber die Forderungen einer kindgerechten Personalausstattung nach wissenschaftlichen Empfehlungen. Kindgerecht wäre demnach ein Personalschlüssel von eins zu drei zwischen Fachkraft und Krippenkindern. Für die Kinder im Kindergarten empfiehlt die Bertelsmann Stiftung einen Personalschlüssel von 1 zu 7,5. Das würde etwa 7.340 neue Vollzeitstellen bzw. 9.175 Erzieherinnen und Erzieher und fast 425 Millionen Euro zusätzlich Kosten ausmachen.
Die Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW Uschi Kruse kritisiert dagegen: „Sachsen belegt bei der Personalausstattung in Kindertageseinrichtungen bundesweit erneut einen der letzten Plätze und bleibt damit weiterhin erheblich hinter den Bedürfnissen der Kinder, Eltern und Beschäftigten zurück. Die Qualitätsansprüche sind mit der Zahl der vorhandenen Fachkräfte nicht erfüllbar. ” Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sieht das Kita-System unterdessen vor einem Kollaps.