So, 17.07.2022 , 10:27 Uhr

Sachsen hinkt bei Windenergie weiter hinterher

Sachsen - Wie der Bundesverband Windenergie und der Fachverband VDMA Power Systems mitteilte, liegt Sachsen beim Ausbau der Windenergie weit hinten.

Im ersten Halbjahr von 2022 seien nur zwei neue Anlagen mit zusammen sieben Megawatt Leistung hinzugekommen. Ein Windrad mit einen Megawatt wurde zurück gebaut. Damit verfügt der Freistaat über 871 Windräder mit 1.273 Megawatt. Dies sei gerade einmal ein Anteil von zwei Prozent bundesweit.

Im Freistaat gibt es eine installierte Leistung von 69 Kilowatt pro Quadratkilometer. Baden-Württemberg, Bayern und Berlin sind die einzigen Bundesländer mit einer niedrigeren Leistung. In den Nachbarländern Sachsen-Anhalt und Brandenburg liegt der Wert beinahe vier Mal so hoch. Spitzenreiter Bremen und Schleswig-Holstein kommen sogar auf 479 bzw. 456 Kilowatt pro Quadratkilometer.

Bundestag und Bundesrat haben kürzlich ein Maßnahmenpaket zur Förderung des schnelleren Ausbaus von Ökostrom aus Wind- und Solarenergie beschlossen. Dies spielt eine wichtige Rolle, um die Klimaziele zu erreichen und weniger abhängig von fossilen Energien wie russischem Gas zu sein. Die Länder sollen dabei verpflichtet werden, mehr Flächen für die Erzeugung von Ökostrom zur Verfügung zu stellen - im Schnitt zwei Prozent der Landesfläche. In Sachsen liegt der Anteil bisher bei 0,2 Prozent.

Der Sächsische Landtag hat im Juni die Änderung der Bauordnung besiegelt, wonach Windkraftanlagen künftig mindestens 1000 Meter von Wohngebäuden entfernt sein müssen. Dies gilt jedoch nicht für das Repowering - also das Nachrüsten bestehender Anlagen - oder wenn der Abstand im Außenbereich auf Wunsch der Gemeinden unterschritten werden soll. Die Abstandsregel ist ein Hemmschuh für den weiteren Ausbau der Windenergie und somit auch für das weitere Ausbauziel der Windkraft. (mit dpa)