Sachsen- Sachsens Wirtschaftsministerium und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) haben faire Arbeitsbedingungen für ausländische Lkw-Fahrer angemahnt. Von der Trucker-Romantik des vergangenen Jahrhunderts sei wenig übrig geblieben, heißt es in einer Bestandsaufnahme des Ministeriums.
Die Fahrer hätten einen knallharten Job. «Sie fahren tausende Kilometer quer durch Europa, immer unter Zeitdruck. Ihr Wohn- und Schlafzimmer ist die Führerkabine, oft sind sie für Wochen nicht zu Hause.» Der Anteil von Fahrern vor allem aus osteuropäischen Ländern steige kontinuierlich. Sie verdienten häufig deutlich weniger Geld als ihre deutschen Kollegen und bekämen Überstunden nicht bezahlt.
Das Ministerium finanziert die Beratungsstelle für ausländische Beschäftigte in Sachsen, die regelmäßig auch Lkw-Fahrer an der Autobahn über ihre Rechte informiert. «Wir setzen uns für gute Arbeit in Sachsen ein – und zwar für ausnahmslos alle Beschäftigte in allen Branchen», sagte Staatssekretärin Ines Fröhlich. Mit der Beratung wolle man Fahrer vor unfairem Wettbewerb und Lohndumping schützen.
«Wir Gewerkschaften stehen für die Gleichbehandlung und für gleiche Rechte aller Beschäftigten, egal woher sie kommen», betonte der Chef des DGB-Bezirks Sachsen, Markus Schlimbach. Während der Pandemie hätten die Fahrer dafür gesorgt, dass die Regale in den Supermärkten nicht leer waren. Ihre Rechte müssten eingehalten werden.
Die Beratungsstelle entstand 2018 und hat mit Standorten in Dresden und Leipzig bis Ende 2021 mehr als 5000 Personen beraten. Die Mehrheit der Ratsuchenden kam aus Tschechien, Polen und Rumänien. (dpa)