Mi, 15.11.2023 , 16:32 Uhr

Sachsen reagiert auf steigenden Pflegebedarf - Kürzere Ausbildung und Fachkräftestrategie bis 2030

Dresden - Es ist eines der drängendsten Probleme in Sachsen: der Fachkräftemangel. Ob im Handwerk, in der Gastronomie oder im Gesundheitswesen, es fehlen tausende Arbeitskräfte. Um speziell im Bereich Pflege besser voran zu kommen, hat die Regierungskoalition aus CDU, SPD und Grünen nun ein neues Vorhaben auf den Weg gebracht. SPD-Landtagsabgeordnete Simone Lang hat es SACHSEN FERNSEHEN am Rande der letzten Plenarsitzung genauer erläutert.

Angesichts des demografischen Wandels in Sachsen, wo bereits jeder Vierte über 65 Jahre alt ist, hat der Sächsische Landtag Maßnahmen zur Bewältigung des steigenden Pflegebedarfs beschlossen. Ein neu verabschiedeter Antrag der Regierungsfraktionen sieht ein Personalmonitoring vor, um zeitnah auf Bedarfsänderungen bei Pflegekräften reagieren zu können. Die Ausbildung zum Krankenpflegehelfer soll von zwei auf ein Jahr verkürzt werden, und eine Nachqualifizierung für Personen mit relevanten Erfahrungen ist geplant. Die Strategie umfasst auch gezielte Werbung unter Migranten für Pflegeausbildungen. Sozialministerin Petra Köpping kündigte eine neue Förderrichtlinie für Kurzzeitpflege und eine Informationskampagne an, um Pflegeberufe attraktiver zu machen. Darüber hinaus soll die Fachkräftewerbung im Ausland, einschließlich in Brasilien, fortgesetzt werden. Bis 2035 wird in Sachsen ein Anstieg der Pflegebedürftigen auf 326.000 Menschen erwartet, wofür etwa 5.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt werden.