Mo, 10.07.2023 , 15:28 Uhr

Neuer Teilnehmerrekord beim Elbeschwimmen in der Sächsischen Schweiz

Sachsen - Schwitze-Hitze! So kühlen sich die Menschen in Sachsen ab - Elbeschwimmen im Elbsandsteingebirge lockt über 200 Wasserratten an

Sachsen - Deutschland schwitzt bei teilweise über 30 Grad im Schatten: Und in der Sächsischen Schweiz zwischen Bad Schandau OT Schmilka, Königstein, Kurort Rathen und Stadt Wehlen fanden mehr als 241 Badelustige und Wasserratten Abkühlung in der Elbe. Das ist nach 2010 neuer Teilnehmerrekord! Demnach seien noch nie so viele Schwimmer in der 28-jährigen Geschichte des Elbeschwimmens zeitgleich im Elbsandsteingebirge ins Wasser gestiegen.
Sonne satt und blauer Himmel und bei Lufttemperaturen von über 30 Grad Celsius erlebten sie das 25. Jubiläum des Elbeschwimmens der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Bezirk „Obere Elbe“ in der Sächsischen Schweiz. Bunt kostümiert oder einfach nur in Badeanzug oder Badehose ging es in die Fluten.
 
Die mit 25 Kilometern weiteste Strecke, die anlässlich des Jubiläums ausgeschrieben wurde, nahmen am frühen Morgen 19 Schwimmer in Angriff – die meisten bewältigten die große Herausforderung im Neoprenanzug, ernteten spätestens in Kurort Rathen, als sich 175 weitere Wasserratten, die 3,5 Kilometer flussabwärts schwammen, zu ihnen gesellten Applaus. In Königstein hatten sich den Langstreckenschwimmern bereits einige weitere Teilnehmer angeschlossen. Die Langstreckenschwimmer waren zwischen 4,5 und fünf Stunden unterwegs. Die kürzeste Strecke innerhalb von Stadt Wehlen über 900 Meter bewältigten knapp 50 Badelustige.
 
Die insgesamt mehr als 241 Schwimmer – so viele trugen sich in die Teilnehmerlisten ein - hatten ihren Spaß, sich mit der Strömung treiben zu lassen und plantschten bei Wassertemperaturen zwischen 21 und 24 Grad Celsius. Der ÄLTESTE Schwimmer war wie im Vorjahr Dieter Garte aus Dresden. Er ist mittlerweile 88 Jahre alt und schwamm vergnügt von Kurort Rathen nach Wehlen. Die beiden Jüngsten waren der fünfjährige Theo Wegner aus Kurort Rathen sowie zwei siebenjährige Mädchen.
 
Ein Sieger wird bei der Veranstaltung nicht gekürt. Das Motto lautet vielmehr: Dabei sein ist alles. Um die Elbe mal wieder schwimmend zu erleben, reiste beispielsweise ein 57-Jähriger extra aus Elmshorn an, zwei Freizeitsportler kamen extra aus Magdeburg. Zu ihnen stieß u.a. eine Urlauberin aus NRW. Mit 24 Teilnahmen war der ehemalige langjährige Bundestagsabgeordnete Klaus Brähmig nach eigenen Angaben bisher bis auf einer an jeder Veranstaltung als Aktiver und somit am Längsten dabei. Der Papstdorfer saß von 1990 bis 2017 für die Region im Deutschen Bundestag.
 
 Beim Elbeschwimmen in der Sächsischen Schweiz standen erneut der Spaß und das Erlebnis in dem Fluss zu baden im Vordergrund. Dabei tauchten immer wieder auch kostümierte Schwimmer im Spiel der Wellen auf. Mit etwa 175 Teilnehmern schwamm erneut die deutliche Mehrzahl von über zwei Drittel der Aktiven die 3,5 Kilometer Strecke von Kurort Rathen bis Stadt Wehlen, OT Pötzscha. Ziel für alle war das Ufer unterhalb vom Bootsverleih Elbe Adventure bzw. dem Freibad. Sie trieben ausgelassen an Felsenlandschaften u.a. unterhalb der berühmten Bastei samt Brücke und Aussichtspunkten vorbei - auch Dieter Garte aus Dresden Altstadt. Der 88-Jährige war der älteste „Elbeschwimmer“ und zum vierten Mal dabei.
 
Für alle war das Schwimmen ein Erlebnis. Die Elbe führte Niedrigwasser. Für die der Kurz-Distanz über 900 Metern von der Hofewiese oberhalb Wehlens quer über die Elbe bis zum Ziel entschieden sich knapp 50 Wasserratten, darunter auch Wehlens Alt-Bürgermeister Klaus Tittel, der mit Kumpels 1992 die Tradition im kleinen Kreis begann und unbedingt fortsetzen will. Alle Elbschwimmer stiegen in Stadt Wehlen Ortsteil Pötzscha wieder ans Ufer. An der Slipstelle vom Schlauchbootverleih und Aktivurlaubanbieter Elbe Adventure unterhalb des Freibades kletterten sie an Land. Im Freibad wartete dann die Dusche, sowie, wer wollte, ein Imbiss zur Stärkung und ein Badevergnügen im Edelstahlschwimmbecken.
 
Die in Rathen gestarteten Schwimmer krabbeln nach gut 40 Minuten wieder an Land. Das laufen über die Steine beim Anlandkommen ist etwa mühselig. Das Schwimmen in der Elbe war weniger beschwerlich. Das steinige Ende und den steinigen Anfang nehmen die Schwimmer aber gern in Kauf. Denn das schöne Panorama und der gemeinschaftliche Spaß entschädigt alle. „ Es ist grandios, mit so vielen Leuten unter der Bastei lang zu schwimmen. Es hat sehr viel Spaß gemacht, es war eine schöne Atmosphäre, herrliche Ausblicke auf die Landschaft gehabt, ich komme wieder, versprach ein Schwimmer aus Elmshorn.
 
Wie gehabt, hatten DLRG-Rettungsschwimmer sowie auch Wasserwacht, Feuerwehren und Technisches Hilfswerk (THW) ein wachsames Auge auf die Fluss-Schwimmer und sie mit zahlreichen Motorbooten begleitet. Kurz vor Königstein kam eine DLRG-Besatzung einer Gruppe zu Hilfe, die mit einem Schlauchboot auf eine Fahrrinnenbegrenzungsboje zugefahren und gekentert war.
 
Die DLRG veranstaltet das Elbeschwimmen seit 1995 in der regelmäßig Sächsischen Schweiz. Damit wollen die Ehrenamtlichen den Fluss als Badegewässer (Wassersportgebiet) wieder ins Gespräch bringen und auf die besser gewordene Wasserqualität des Flusses aufmerksam machen. Im kleinen Kreis gingen seit 1992 bereits Wagemutige in die sauberer gewordene Elbe. (Marko & Daniel Förster)