Leipzig/Chemnitz - Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Sachsen ist am Freitagmorgen nahezu lahmgelegt worden. Grund ist ein ganztägiger Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hatte. «Es fahren keine Straßenbahnen in Leipzig. Die Fahrzeuge sind gleich im Betriebshof geblieben», sagte ein Sprecher der Leipziger Verkehrsbetriebe am Morgen auf Anfrage. Nur vereinzelt seien Busse von Subunternehmern unterwegs.
Vergleichbar war die Situation in der Landeshauptstadt Dresden. «Es fährt so gut wie nichts, weder Straßenbahnen, Fähren noch Busse», sagte ein Sprecher der Dresdner Verkehrsbetriebe auf Anfrage. Nur in den Stadtrandgebieten wären einige wenige Busse von Unternehmen in Betrieb, die nicht vom Warnstreik betroffen seien.
Auch in Chemnitz steht der ÖPNV nahezu still. «Es verkehrt keine Straßenbahn und nur wenige Buslinien, die von Subunternehmern betrieben werden», erläuterte eine Sprecherin der Verkehrsbetriebe. Die Citybahn, eine Verbindung durch die Chemnitzer Innenstadt, sei aber unterwegs und auch gut genutzt.
Verdi hatte zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen und erwartet eine sehr große Beteiligung. In Sachsen sind außer den kommunalen Verkehrsunternehmen in Chemnitz, Dresden, Leipzig und Zwickau auch die Beschäftigten der Regionalbus-Betriebe in den Kreisen Zwickau, Erzgebirgskreis, Mittelsachsen, Meißen, Sächsische Schweiz/Osterzgebirge, Bautzen und Görlitz zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.
Nicht betroffen vom Warnstreik sind die S-Bahnen und die kommunalen Busunternehmen Plauener Omnibusbetrieb GmbH und Verkehrsgesellschaft Vogtland.
In Sachsen geht es in dem Tarifkonflikt um einen sogenannten Manteltarifvertrag. Er regelt vor allem die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Verdi fordert unter anderem eine Erhöhung des Urlaubsanspruchs, die Einführung von Zeitzuschlägen für Samstagsarbeit oder Überstundenzuschläge. (mit dpa)