Mi, 13.03.2024 , 12:45 Uhr

Automatische Systeme gegen Waldbrände in Nordsachsen

Sachsen wappnet sich gegen Waldbrandrisiko

Hoyerswerda - In den besonders durch Waldbrand gefährdeten Landkreisen Nordsachsen, Meißen, Bautzen und Görlitz gab es in den vergangenen fünf Jahren insgesamt 409 gemeldete Feuer. Betroffen war eine Fläche von insgesamt knapp 862 Hektar, wie die Integrierte Regionalleitstelle Ostsachsen (IRLS) am Mittwoch in Hoyerswerda zum 20. Jubiläum des Automatischen Waldbrandfrüherkennungssystems (AWFS) mitteilte.

Die Überwachung erfolgt dort gemeinsam mit örtlichen Feuerwehr. 2023 gab es laut vorläufiger Statistik des Staatsbetriebes Sachsenforst landesweit 110 Waldbrände, die insgesamt 136 Hektar erfassten. Das Geschehen dominierte dabei ein Großbrand in der Gohrischheide im Juni, 2024 wurden drei kleine Waldbrände gemeldet.

Die häufigen Niederschläge im Frühjahr, die die oberen Bodenschichten durchfeuchteten, und milderes Wetter hätten die Gefahr erheblich verringert. Die Situation könne sich aber schnell verschärfen, wenn abgestorbene Blätter und Zweige auf dem Waldboden austrockneten, sagte ein Sachsenforst-Sprecher. In den nördlichen Teilen Sachsens gelte bereits wieder die mittlere Waldbrandgefahrenstufe 3. Wegen der Verschiebung von Niederschlägen aus dem Sommer- ins Winterhalbjahr im Zuge des Klimawandels rechnet die Behörde in den nächsten Monaten wieder «mit angespannten Phasen» hoher Waldbrandgefahr. Wie konkret sie sei, hänge maßgeblich von der Witterung ab.

Die «Fire Watch» ist seit 2004 in Betrieb. Damit wird der durch Waldbrände besonders gefährdete Norden des Freistaates mit AWFS überwacht, in der Regel von März bis Oktober durch die unteren Forstbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte. Insgesamt sind 18 Kameras installiert, jede davon deckt eine Fläche von 700 Quadratkilometern ab. Die Daten werden an die IRLS übertragen, die Bilder auf Rauchentwicklung geprüft - und im Ernstfall Brandschutz, Rettungsdienst, Katastrophenschutz und Feuerwehren informiert. (dpa)