Fr, 01.12.2023 , 14:52 Uhr

Sachsen will schnellere Wolfsabschüsse ab Frühjahr 2024

Sachsen - Besonders stark betroffene Bundesländer wollen mit einheitlichen Länderverordnungen den schnelleren Wolfsabschuss bereits zum Start der Weidesaison 2024 möglich machen.

Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) kündigte am Freitag in Münster entsprechende Gespräche an. Dabei geht es um Schleswig-Holstein, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Die Umweltminister von Bund und Ländern hatten sich bei einem zweitägigen Treffen darauf verständigt, dass Wölfe, die Schutzzäune überwunden und Nutztiere gerissen haben, schneller getötet werden können. Unklar blieb, wie viele Tiere das pro Jahr treffen könnte. Es sei unseriös, jetzt schon eine Zahl zu nennen, sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne). (dpa)

Umweltminister Günther sagte im Vorfeld der Ministerkonferenz in Münster:

»Wir brauchen schnellere und einfachere Verfahren, um einzelne Wölfe zu entnehmen. Denn wir wollen die Weidewirtschaft erhalten, die einen unverzichtbaren Beitrag für den Erhalt von Artenvielfalt und Kulturlandschaft leistet.«

Sachsens Ressortchef hob allerdings hervor, dass es nicht darum gehe, den Bestand der Wölfe zu reduzieren:

»Das ist eine rote Linie für mich. Der Wolf muss streng geschützt bleiben. Es darf keine Bejagung des Wolfs geben, sondern wir müssen die realen Probleme der Tierhalterinnen und Tierhalter lösen.«

Besonders im Osten Sachsens kam es zuletzt vermehrt zu Angrifen auf Tiere durch Wölfe. In einem Interview erzählte Schäfer Schäfer Gerat Smit aus Nebelschütz verzweifelt von über 100 gerissenen Schafen.