Sachsen – Während in Bayern und Baden-Württemberg Jahrhunderthochwasser vermeldet werden, bleiben die Pegelstände im Freistaat weiterhin im grünen Bereich. Die Niederschlagsmengen fielen in weiten Teilen Sachsens bisher deutlich niedriger aus als erwartet. So mussten Spaziergänger auf der Meißener Albrechtsburg am frühen Nachmittag zwar den Regenschirm aufspannen, doch nur 80 Kilometer weiter putzte Meister Adebar im Erzgebirge sein Nest unter strahlend blauem Himmel. Entwarnung ist jedoch vorerst nicht in Sicht. Neben Regenschauern besteht vor allem durch angekündigte Gewitter in einigen Teilen Sachsens die Gefahr lokaler Sturzfluten und kleinräumiger Überflutungen.
Insbesondere an den Hochwassermeldepegeln in den Flussgebieten der Oberen Weißen Elster und Mulde ist ein Ansteigen der Wasserstände bis in den Bereich der Alarmstufen 1 und 2 möglich, wie das Landeshochwasserzentrum am Samstag mitteilte. Bei wiederholt auftretenden Starkniederschlägen in kurzer Zeit sind vereinzelt auch Überschreitungen der Richtwerte der Alarmstufe 3 nicht auszuschließen. Bis zum Samstagmittag waren aber keine Hochwassermeldegrenzen überschritten worden.
Für den sächsischen Abschnitt der Elbe sei erst ab Sonntag eine konkrete Einschätzung der zu erwartenden Hochwassersituation möglich, hieß es weiter. Bislang werden vom Hydro-Meteorologischen Institut in Prag für die tschechischen Elbe- und Moldaupegel steigende Wasserstände vorhergesagt.
Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) appellierte angesichts der Prognose dringlich an die Bevölkerung, im Falle von Hochwasser und Überflutungen auf die eigene Sicherheit zu achten. Das heißt: sich von Fließgewässern fernhalten, bei Starkregen mit Wassereinbruch nicht in Keller, Tiefgaragen und Unterführungen gehen oder fahren sowie überflutete Bereiche weder zu Fuß noch mit dem Fahrzeug durchqueren. (dpa)