Dresden- In den 90er Jahren wurde das Sachsenbad der sächsischen Landeshauptstadt geschlossen. Politik und Bürger hat die Schwimmhalle in den vergangenen Jahren wieder und wieder mit der Frage beschäftigt, wie es weitergehen soll. Abriss, Sanierung, Verkauf - alle Möglichkeiten waren öfter im Gespräch, zu einem Ergebnis kam es bisher nicht. Nun ist die Entscheidung endgültig gefallen, das Grundstück geht an einen Investor. Der jedoch, hat andere Pläne, als das Bad wiederzueröffnen.
Beinahe 2 Stunden hat der Dresdner Stadtrat diskutiert um die Zukunft des Sachsenbades. Im Raum stand der Beschluss, ob das Sachsenbad an einen Investor verkauft werden soll. Dieser sieht jedoch vor, auf dem Grundstück ein Bürogebäude zu schaffen. Ein Ersetzungsantrag der LINKEN, die Verkaufsentscheidung bis 31. Juli 2021 zurückzustellen wurde von der Mehrheit abgelehnt. Der Ersetzungsanträge seitens der GRÜNEN, welcher vorsah, Sachsenbad und Grundstück an die STESAD GmbH zu übertragen und die Verkaufsausschreibung zurückzunehmen endete mit einem 34:34-Stimmenpatt - und demzufolge mit einer Ablehnung. Alle Anträge, das Sachsenbad in städtischer Hand zu behalten, waren damit vom Tisch.
In der Vergangenheit wurden viele Szenarien in Aussicht gestellt, jedoch immer wieder verworfen. Zuletzt gab es am 19. April ein vom Verein ProPieschen e.V. initiiertes Bürgerforum, in der Bürgerinnen und Bürger mit Politikern im Stadtrat das Thema diskutierten. Auch die STESAD stellte hier Varianten vor, die eine Sanierung statt eines Verkaufs vorsehen. Die finale Einigung sah den Ausbau zu einem Gesundheitsbad sowie den Anbau eines Schwimmbades an das Bestandsgebäude vor. Dieser Vorschlag wurde in den Stadtrat mit eingebracht und ebenfalls an diesem Tag diskutiert.
Die linke Fraktion sah den Verkauf kommen und plädierte noch einmal für die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger, dessen klarer Wunsch es nicht erst seit dem Bürgerforum gewesen ist, das Sachsenbad nicht zu verkaufen - ganz im Sinne von GRÜNEN, SPD und den Piraten. Vergebens. In der schlussendlichen Gesamtabstimmung, in der es um dem Verkauf ging, fand der Beschluss bei 39 Stimmen JA und 28 NEIN-Stimmen seine Zustimmung. Für die Fraktionen, denen der Verkauf zuwider gewesen ist, blieb das Thema auch nach dem Beschluss emotional.
Für 1 Million Euro geht das Grundstück nun an die Montis Real Estate Berlin GmbH. Mit einer überwiegenden Mehrheit wurde im Stadtrat allerdings noch beschlossen, dass der Oberbürgermeister beauftragt wird, bis 31. Dezember 2021 ein Finanzierungs- und Realisierungskonzept für den Neubau einer Sport-Schwimmhalle - das sogenannte Neue Sachsenbad - in der Nähe des alten Sachsenbades vorzulegen.