Sachsen - Seit rund 140 Jahren gackern und scharren Sachsenhühner nicht nur im Erzgebirge. Doch das Tier, das sich auch im raueren Gebirge wohl fühlt, ist vom Aussterben bedroht. Seit einigen Jahren hat es nun wieder mehr Fans - auch dank eines speziellen Rettungsprogramms.
Im Ringen um das vom Aussterben bedrohte Sachsenhuhn zahlt sich das Zuchtprogramm aus. Dieses Jahr seien noch einmal rund 500 Küken geschlüpft, sagte Eva Lehmann vom Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft der Deutschen Presse-Agentur. Sie schätze, dass etwa 100 Jungtiere für die Zucht geeignet seien; die anderen würden an Hühnerhalter zur Selbstversorgung mit Eiern und Fleisch abgegeben. Das Sachsenhuhn entstand um 1880 durch Kreuzungen im Erzgebirge und gilt als robuste Zweinutzungsrasse: Es legt etliche Eier, setzt aber auch Fleisch an.
Doch war diese Hühnerrasse in den vergangenen Jahrzehnten sehr selten geworden und die Zahl auf wenige Hundert Tiere geschrumpft. Eine Seuche etwa, so befürchteten Experten, könnte zu ihrem Aussterben führen. Außerdem birgt eine geringe Tierzahl die Gefahr vermehrter Inzucht. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen führt das Sachsenhuhn auf seiner Roten Liste und stuft es als «extrem gefährdet» ein. Damit teilt es das Schicksal anderer Hühnerrassen wie den schwarzen Augsburgern, den Bergischen Schlotterkämmen und den Nackthalshühnern.
Quelle: dpa