Bautzen / Leipzig - Es war ein brutaler Angriff auf einen freien Reporter unseres Senders und seine Begleitperson. Unmittelbar nach einer Pro-Palästina-Kundgebung in Leipzig, an der auch Greta Thunberg teilnahm, wurden Beide von Demonstranten verfolgt und am Augustusplatz zusammengeschlagen. Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) verurteilt die Tat am Rande einer Demo gegen Rechtsextremismus in Bautzen.
Unserem Sachsen Fernsehen-Reporter Uwe Tschirner sagte der Innenminister:
"Der Vorfall ereignete sich leider erst nach Ende der Versammlung, als der Journalist schon wieder auf dem Weg nach Hause war. Ich sage deshalb leider, weil wir in der sächsischen Polizei landesweit ein Medienschutzkonzept haben. Wegen solcher furchtbaren Vorfälle haben wir eine Strategie, dass auf jeder großen Versammlung Journalisten von uns mit Medienschutz-Teams begleitet werden. Das wäre auch bei dieser Versammlung möglich gewesen."
Laut Polizei demonstrierten am Samstag etwa 1500 Menschen gegen Rechtsextremismus in Bautzen, auch der Innenminister Armin Schuster mischte sich unter die Demonstranten - und hielt eine Rede. Zahlreiche weitere Redebeiträge untermalten das Geschehen, unter den Rednern war auch Oberbürgermeister Karsten Vogt.
Am Rande der Veranstaltung sollen, so berichtet es unser Reporter, auf der Reichenstraße Rechtsextreme demonstriert haben. Sie sollen Parolen wie "Frei, Sozial und National", sowie "Das ist unser Nazikiez" skandiert haben. Einige der Rechtsextremen sollen den Hitlergruß gezeigt haben - die Polizei schritt teilweise ein, aktuell ist noch unklar, ob Straftaten festgestellt worden sind.
Am Mittwochabend überraschte Klimaaktivistin Greta Thunberg mit der Teilnahme an einer pro-palästinensischen Demonstration auf dem Leipziger Marktplatz. Das Demo-Geschehen und den ersten offiziellen Besuch der 21-jährigen Schwedin in Leipzig hielt ein freier Journalist, im Auftrag von Sachsen Fernsehen, mit der Kamera fest. Bereits während der Kundgebung wurde unser Reporter, der in Begleitung eines Freundes war, von Ordnern und Demonstranten der Anti-Israel-Demonstration massiv bedrängt. Nach Abschluss der Kundgebung verfolgten Demonstranten den Videojournalist und seine Begleitung bis zur Haltestelle am Leipziger Augustusplatz. Dort wurden Beide von drei Demonstranten, darunter wohl auch einem Ordner, erst verbal attackiert, anschließend brutal zusammengeschlagen. Auch als der Journalist bereits am Boden lag, wurde weiter auf ihn eingetreten. Beide Opfer wurden verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Dort konnten die Ärzte mehrere Prellungen und Gewalteinwirkungen auf den Kopfbereich feststellen. Die Bereitschaftspolizei war schnell vor Ort, fahndete nach den Tätern - ohne Erfolg.