Sa, 06.08.2022 , 12:50 Uhr

Sachsens Kunst besser vor Hochwasser geschützt

Mitte August jährt sich die Hochwasserkatastrophe in Sachsen zum 20. Mal. Damals sind neben der sächsischen Landeshauptstadt auch weitere Städte im Freistaat den Fluten zum Opfer gefallen.

2002 ist mit dem Hochwasser auch ein großer teil der sächsischen Kunstschätze und Kunstbauten untergegangen. Mittlerweile sind diese Schätze aber viel besser vor Hochwasser geschützt, also noch zum Zeitpunkt der Katastrophe vor 20 Jahren. Nach Angaben des Finanzministeriums habe der Freistaat bis 2021 rund 87,5 Millionen Euro zur Schadensbeseitigung und für bauliche Vorkehrungen ausgegeben.
Maßnahmen betrafen den Einbau von Rückhalteanlagen wie Dammbalken, mobilen Schutzbarrieresystemen, druckdichten Türen und Abschottungen. Weiterhin erfolgte die Verlagerung technischer Anlagen in höhere Ebenen sowie die Auslagerung ebenerdiger oder unterirdischer Depotflächen.

Der Hochwasserschutz wird auch bei Neubauten, wie dem derzeit entstehenden Archiv der Avantgarden in Dresden gleich mitgedacht.

Im August 2002 versanken Dresdner Kulturstätten von Weltrang in der ausufernden Elbe und wurden zum Sinnbild der verheerenden Katastrophe. Insgesamt hinterließ die Flut an Semperoper, Zwinger und Albertinum Schäden von über 50 Millionen Euro. Tausende Kunstwerke wurden damals in einer spektakulären Aktion und in letzte Minute vor dem zerstörenden Nass gerettet.

 

Heute haben Gemälde und Rahmen ein hochwassersicheres Depot, das wie eine Arche über dem Innenhof des Albertinums ins Dach eingehängt ist, und die Skulpturen befinden sich über der Erde in Schaudepots. Ein mobiles Schutzsystem gibt es in der Semperoper, das sie auch vor Wasser bewahrt, das aus der Kanalisation drückt. Das Schauspielhaus ist zudem mit Schotts, großen Pumpen sowie Notstromversorgung gewappnet.

85,5 Millionen Euro hatten Bund und Länder für betroffene Kultureinrichtungen in Sachsen zur Verfügung gestellt. 

Auch weitere Orte in Sachsen waren betroffen: Die Theater in Radebeul, Meißen und Döbeln, Museen in Eilenburg, Grimma, Meißen, Olbernhau und Pirna, die Schlösser Pillnitz, Weesenstein, Klaffenbach und Nossen oder Bibliotheken in Freital, Grimma und Schmiedeberg standen ebenfalls auf der Schadensliste. Insgesamt beliefen sich die Schäden an Kulturstätten nach einer Bilanz vom August 2003 auf 115 Millionen Euro. (mit dpa)