Dresden - Der Austritt von Sahra Wagenknecht und mehreren Gefolgsleuten aus der Linken hat bei dieser, in Sachsen bisher noch nicht zu einem Aderlass geführt.
In den letzten Tagen hat es in der sächsischen Linken erhebliche Veränderungen gegeben, die die politische Szene in Sachsen auf den Kopf gestellt haben. Nach Informationen des Landesvorstands sind bis Mittwochvormittag 25 Personen der sächsischen Linken beigetreten, während sieben Mitglieder ihre Austritte erklärt haben. Diese Entwicklungen werfen Fragen auf und stehen im Zusammenhang mit einem internen Konflikt innerhalb der Partei.
Die Führung der sächsischen Linken hat die Abspaltung von Sahra Wagenknecht und ihren Anhängern als rücksichtslos gegenüber den mehr als 200 Beschäftigten in der Bundestagsfraktion und deren Familien bezeichnet. Dieser Schritt könnte den Verlust des Fraktionsstatus' der Linken zur Folge haben, was in Anbetracht der aktuellen gesellschaftlichen Situation als besonders unverantwortlich betrachtet wird. Parteichefin Susanne Schaper und Ko-Vorsitzender Steffen Hartmann betonen, dass egoistische Motive keine Grundlage für den langfristigen Erfolg einer Partei sind.
Am Montag kündigte Sahra Wagenknecht an, die Linke zu verlassen und ihre eigene Partei zu gründen. Die Parteiführung reagierte darauf gelassen und erklärte, dass sie sich nicht in einen "schmutzigen Rosenkrieg" verwickeln lassen werde. Die Linke bleibe weiterhin die richtige Anlaufstelle für all jene, die sich für Gerechtigkeit, Solidarität, sozialen Klimaschutz und den Kampf gegen die extreme Rechte einsetzen.
Sachsen war lange Zeit der größte Landesverband der Linken in Deutschland. Bis Ende 2022 hatten jedoch andere Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen und Berlin in der Mitgliederzahl aufgeholt. Dennoch bleibt die Linke in Sachsen mit aktuell 6108 Mitgliedern eine bedeutende politische Kraft.(mit dpa)