Sachsen - Unter großen Anstrengungen haben die Städte in Sachsen während der Heizperiode im Herbst und Winter verglichen mit den Vorjahren Energie gespart.
Allerdings sind die Einsparungen durch die Erhöhung der Energiekosten teilweise wieder aufgezehrt worden, wie ein Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.
Einer ersten Auswertung zufolge hat die Stadt Zwickau nach eigenen Angaben in ihren Gebäuden wie den Kindertagesstätten und Schulen, Museen und Jugendeinrichtungen den Energieverbrauch bei Strom, Fernwärme, Gas und Öl von zusammen rund 24,3 Millionen Kilowattstunden 2021 im vergangenen Jahr um 4 Millionen oder 16 Prozent gedrückt. Das entspreche einer Einsparung von etwa 780 000 Euro, hieß es bei der Stadt.
Wegen der Preissteigerungen sei die Energierechnung für 2022 mit gut 3,7 Millionen Euro dennoch um fast 590 000 Euro höher ausgefallen. Durch die Einsparungen beim Verbrauch sei es jedoch gelungen, die Steigerung zumindest auf etwa 19 Prozent zu begrenzen.
Die Sparmaßnahmen sollen laut Stadt weitgehend beibehalten werden, und die Energieeffizienz möglichst weiter verbessert werden. Im Herbst wird die Verwaltung voraussichtlich einen Energiemanager einstellen. Geprüft werde zudem, ob und in welchem Umfang wichtige Gebäude nachts wieder angestrahlt werden können.
In der zweiten Jahreshälfte 2022 ist es in Dresden laut einer Sprecherin gelungen, den Stromverbrauch verglichen mit den entsprechenden Monatsmittelwerten von 2015 bis 2019 um sechs Prozent zu senken. Auf das ganze Jahr gesehen sei verglichen mit 2021 und 2022 jedoch keine Einsparung erzielt worden.
Besondere Aufmerksamkeit habe zunächst der Wärmenutzung gegolten, hieß es, weil es da einen direkten Zusammenhang mit dem Gasverbrauch gebe. Es sollte aber auch Strom gespart werden.
Der Gesamtenergieverbrauch der Stadt - Strom und Wärme zusammen - liegt in Dresden den Angaben zufolge bei jährlich etwa 231 Gigawattstunden. Davon sollten mit Hilfe der Maßnahmen bis zu 15 Prozent eingespart werden.
Im Zeitraum von September bis Dezember 2022 wurden an den Schulen durch die Anpassung der Heizkurven sowie den sparsamen Umgang mit Elektroenergie rund ein Viertel weniger Wärme und sowie zwölf Prozent weniger Strom verbraucht. Einsparungen gab es demnach auch bei den Verwaltungsgebäuden. So seien im Neuen Rathaus durchschnittlich 35 Prozent Fernwärme und sechs Prozent Strom weniger verbraucht worden.
Bei der Straßenbeleuchtung seien 600 LED-Leuchten oder 38 Prozent auf programmierbare Leuchten umgestellt worden, die während der Halbnachtschaltung in bestimmten Zeiträumen weiter heruntergedimmt werden können. Für konventionelle Leuchten und die anderen LED-Leuchten wurde die nächtliche Abschaltzeit verlängert. Alle Beleuchtungsanlagen, die nicht der Verkehrssicherung dienten, seien abgeschaltet worden.
Durch eine reduzierte Straßenbeleuchtung und den Verzicht auf das Anstrahlen wichtiger öffentlicher Gebäude wurde in Leipzig von August 2022 bis einschließlich Februar 2023 rund 1,3 Gigawattstunden oder zwölf Prozent Energie verglichen mit dem Normalbetrieb erzielt. «Die Einsparung geht im Wesentlichen auf das Dimmen der Straßenbeleuchtung zurück», sagte eine Stadtsprecherin. Die Abschaltung der Strahler für die öffentlichen Gebäude habe hingegen nur sehr wenig gebracht.
In Görlitz wurde laut Stadt vor allem in Verwaltungsgebäuden, Sporthallen und Schulen die Raumtemperatur abgesenkt. Die Auswertung von Stichproben habe für den Zeitraum von Oktober 2022 bis Februar 2023 eine mittlere Reduzierung von etwa 14 Prozent ergeben. Eine abschließende Bewertung liege noch nicht vor. Allerdings habe es schon in den vergangenen Jahren Sparbemühungen gegeben. So seien etwa bei der Straßenbeleuchtung durch Umrüstung auf LED-Leuchten und Verzicht auf das Anstrahlen von Gebäuden schon 2022 verglichen mit dem Jahr davor etwa 100 000 Kilowattstunden weniger verbraucht worden. (dpa)