Sachsens Forstminister Wolfram Günther und Landesforstpräsident Utz Hempfling präsentierten den aktuellen Waldzustandsbericht. Die Zahlen sind alarmierend: 34 Prozent der Bäume zeigen deutliche Schäden, lediglich 22 Prozent sind unbeschädigt. Besonders betroffen sind Eichen, von denen 80 Prozent deutliche Schäden aufweisen.
Der vom Menschen verursachte Klimawandel führt zu Dürre und Hitze, die Bäume anfälliger für Schädlinge wie den Borkenkäfer machen. Trotz höherer Niederschläge im vergangenen Jahr bleibt die Lage kritisch. „Unsere Antwort ist ein forcierter Waldumbau zu klimastabilen Mischwäldern“, erklärte Günther.
Intensive Befallsüberwachung und konsequente Maßnahmen zur Sanierung haben dazu beigetragen, Schadholzmengen zu reduzieren. Hempfling betont jedoch: „Diese Fortschritte müssen mit großem Engagement fortgeführt werden.“ Ziel ist ein widerstandsfähiger Mischwald, der Nutzung, Naturschutz und Erholung verbindet.
Die mittlere Kronenverlichtung liegt bei Fichten bei 25,1 Prozent, bei Kiefern bei 22,5 Prozent. Besonders dramatisch ist die Lage der Eichen, deren Kronenverlichtung um 45 Prozent gestiegen ist. Auch Buchen und Birken leiden weiter unter Trockenheit und Schädlingsbefall.
Das hydrologische Jahr 2023/2024 brachte mehr Niederschlag, jedoch überwiegend außerhalb der Vegetationszeit. Spätfröste im April verursachten zusätzliche Schäden an Frühjahrs-Trieben, insbesondere bei Eichen und Buchen.
Der Bericht basiert auf der Untersuchung von 6.504 Bäumen. Erfasst wurden Merkmale wie Kronenverlichtung, Vergilbungsgrad und biotische sowie abiotische Schäden.
Sachsens Wälder sind weiterhin in kritischem Zustand. Minister Günther fordert mehr Tempo beim Waldumbau. Nur durch engagiertes Handeln können die vielfältigen Funktionen des Waldes langfristig gesichert werden.