Dresden - Eine Ärztin aus dem Raum Dresden hat sich am Dienstagmittag vor dem Haftrichter verantworten müssen.
Gegen die Ärztin, die in der Corona-Pandemie falsche Gesundheitszeugnisse ausgestellt haben soll, ist Haftbefehl erlassen worden. Das teilte Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt auf Anfrage von Sachsen Fernsehen mit.
Der 66-Jährigen werde vorgeworfen, seit Beginn der Pandemie gewerbsmäßig Gefälligkeitsatteste ausgestellt zu haben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Dresden am Dienstag mit. Demnach soll sie Menschen pauschal und unrechtmäßig vom Tragen von Masken befreit und ein unbegrenztes Impfverbot aus medizinischen Gründen bescheinigt haben. Die Rede ist von 162 Fällen. Dafür soll sie insgesamt 12.500 Euro kassiert haben.
In dem Fall wird schon länger ermittelt. So hatten Ende September vergangenen Jahres mehr als 200 Polizisten 84 Objekte in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Brandenburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg durchsucht. Am Dienstagmorgen seien nun erneut Wohnräume der Frau durchsucht und Beweismittel wie ein Telefon und ein vierstelliger Geldbetrag sichergestellt worden, hieß es in einer Mitteilung. Die Frau selbst wurde wegen des bestehenden Haftbefehls festgenommen und wurde am Mittag einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Die weiteren Ermittlungen werden den Angaben zufolge noch einige Zeit in Anspruch nehmen. (mit dpa)