So, 30.04.2023 , 07:58 Uhr

Nasser März verschiebt Frühjahrsaussat

Sächsische Bauern säen dieses Jahr später aus

Leipzig - In diesem Frühjahr fiel in Sachsen verhältnismäßig viel Niederschlag. Der Monat März war einer der nassesten seit mehr als 20 Jahren. Das hat auch Auswirkungen auf die Felderbestellung der Landwirte.

 

Die Frühjahrsaussaat in Sachsen ist durch die Niederschläge der vergangenen Wochen in diesem Jahr etwas später dran. Die Äcker seien durch die Nässe schlecht befahrbar, wodurch sich die Aussaat verzögere, erklärte Andreas Jahnel, Referatsleiter Acker- und Pflanzenbau beim Sächsischen Landesbauernverband auf Anfrage.

Noch halte sich die Verspätung in Grenzen, teilweise habe man trockenere Tage bereits zur Aussaat nutzen können. «Wir hoffen, dass wir die restlichen Frühjahrsaussaaten in den nächsten zehn Tagen noch in den Boden bekommen», sagte Jahnel. Abgesehen davon habe man die Niederschläge der letzten Wochen dringend gebraucht. In tieferen Bodenschichten seien die Grundwasservorräte aber immer noch nicht aufgefüllt.

Normalerweise passiert die Frühjahrsaussaat im Laufe des April. In Sachsen kommen dabei hauptsächlich die Sommergerste, der Sommerweizen, Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben in den Boden. Laut Statistik wird in Sachsen eine Fläche von rund 900 000 Hektar landwirtschaftlich genutzt.

Die Winteraussaaten wie Wintergerste, Winterweizen und der Raps seien bereits weit entwickelt. «Die nehmen die Feuchtigkeit dankbar an», sagte Jahnel. In den nächsten zehn Tagen hoffe er für die Aussaat auf trockenes Wetter. Danach könne es im Mai gerne feucht und kühl bleiben.

Im Gegensatz dazu hoffen die Obstbauern auf wärmeres Wetter. Auch die Obstblüte sei in diesem Jahr ein bisschen später dran, so Udo Jentzsch, Geschäftsführer des Landesverbands Sächsisches Obst. Die Blüte der Kirschbäume habe bereits begonnen, die Apfelknospen seien noch geschlossen. In den nächsten Wochen hoffe man auf schönes Wetter ohne Regen, damit der Insektenflug und damit die Bestäubung nicht gestört werde, sagte Jentzsch. (dpa)