Mi, 01.11.2023 , 15:47 Uhr

Der Grund - Verzögerung von EU-Fördermitteln

Sächsische Landwirte protestieren vor dem Landtag in Dresden

Dresden - Jede Menge Pferdestärken und lautstarker Protest: Hunderte sächsische Landwirte protestierten am Mittwoch mit Traktoren vor dem Sächsischen Landtag in Dresden gegen verspätete EU-Geldauszahlungen. Ein Hupkonzert und Plakate unterstrichen ihren Unmut. 

Traktor-Demo vor Landtag - Bauern sind sauer!
Sachsens Bauern sind sauer auf das Landwirtschaftsministerium. Weil es kurzfristig Verschiebungen bei der Auszahlung von Fördergeldern gibt, befürchten sie ernsthafte wirtschaftliche Folgen. Ihrem Unmut machten sie nun mit einem Demozug nach Dresden Luft.

Sprecher Marc Bernhardt kritisierte, die verspäteten Gelder seien nur "die Spitze des Eisbergs" an Fehlentscheidungen. Am vergangenen Freitag hatte das sächsische Agrarministerium eingeräumt, dass es wegen Problemen bei der Softwareanpassung nicht wie üblich im Dezember zu einer Auszahlung kommt. Vielmehr solle das Geld - rund 241 Millionen Euro für etwa 7.000 Betriebe - spätestens Ende Februar ausgezahlt werden. Das Ministerium machte geltend, dass Regelungen zur gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union von 2023 an grundlegend verändert wurden und es an IT-Fachkräften für die Softwareanpassungen fehle. Bernhardt warf dem Agrarminister vor, "weit weg von der Praxis" zu sein und eine "rückschrittliche Landwirtschaft" zu betreiben. Die Liquidität vieler Betriebe sei gefährdet, einige bräuchten Überbrückungskredite. (mit dpa)