Dresden – Dass das Thema Polizei und innere Sicherheit den Nerv der Zeit trifft, sah man am prall gefüllten Saal im Dresdner Hygienemuseum. Über 500 Gäste sind am Sonntagabend der Einladung des Vereins Atticus gefolgt um die Podiumsdiskussion „Tacheles zur sächsischen Polizei“ zu verfolgen. Auf dem Podium saßen neben Sachsens stellvertretendem Ministerpräsidenten Martin Dulig (SPD), der Linke-Landtags-Fraktionschef Rico Gebhardt, Professor Dieter Müller von der Polizeihochschule Sachsen sowie der Görlitzer Polizeipräsident Torsten Schulze und sein Dresdner Amtskollege Horst Kretzschmar.
Einig waren sich die Diskutanten dabei über die Notwendigkeit, die Polizei in Sachsen quantitativ und qualitativ zu stärken – unter anderem der Personalabbau vergangener Jahre habe dazu geführt, dass sich Überstunden anhäufen und zehntausende offene Straftaten nicht bearbeitet werden können. Die Fehler der Vergangenheit zu korrigieren, aktuelle Kriminalitätsprobleme zu bewältigen und gleichzeitig das Vertrauen bei der Bevölkerung wieder herzustellen sei eine große Herausforderung.
Wenn es um Polizeiarbeit geht, bestimmt auch immer die Abwägung zwischen der Sicherheit und der Freiheit des Einzelnen die politische Debatte. Im Vorfeld der Veranstaltung konnten Bürger ihre Fragen einsenden. Der Eindruck, die Polizei messe bei Demonstrationen von Links und Rechts mit zweierlei Maß, brannte vielen unter den Nägeln und war damit ein zentrales Thema der Debatte. Den Vorwurf, die sächsische Polizei sei auf dem rechten Auge blind, wiesen die Polizeipräsidenten dennoch von sich. Einzelfälle würden personifiziert ausgewertet.
Nächstes Jahr nimmt sich Atticus e.V. in seiner TACHELES-Reihe weiteren brisanten Themen an. Die komplette Debatte zur Sächsischen Polizei sehen Sie am Samstag um 18:00 Uhr im Dresden Fernsehen.