Chemnitz - Sachsen ist geprägt durch seine umfangreiche Industriekultur. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Freistaat zu einem Kernland der von Europa ausgehenden Industrialisierung.
Die Stadt Chemnitz und das Umland waren ganz besonders für seine Textilindustrie bekannt. Anfang des 19. Jahrhunderts stammten alleine drei von vier weltweit getragenen Strümpfen aus sächsischer Produktion. In Chemnitz erzählt das sächsische Industriemuseum von der vielfältigen Industriekultur Sachsens. Im Kulturhauptstadtjahr will man hier mit einem prall gefüllten Programmkalender noch mal eins drauf setzen - so der Museumschef.
Nur ein Beispiel von vielen - eine der Sonderausstellungen wird sich mit einem noch heute beliebten Produkt aus der DDR-Produktion beschäftigten - dessen Vorbild als Wahrzeichen mitten in Chemnitz steht.
Es sind viele dieser kleinen Geschichten, die in Summe das komplexe Thema Industriekultur in Sachsen begreifbar machen. So drehen sich weitere Ausstellungen um einen Küchenstuhl, der zum unauffälligen Designklassiker wurde - oder um die Geschichte des "europäischen Manchester" - und die Verbindung zu den Partnerstädten in Frankreich, Finnland oder Bulgarien, in denen sich eine ähnliche Entwicklung vollzog: "Tales of Transformation". Wie man vor 100 Jahren telefonierte - das erzählt eine kleine Kabinettausstellung ab dem Juni dieses Jahres.
Interaktivität wird ohnehin großgeschrieben im Industriemuseum, nicht nur hier in Chemnitz, sondern auch an weiteren Standorten in Sachsen. Die Bedeutung der industriellen Geschichte im Freistaat habe auch die Landesregierung erkannt und engagiere sich nun stärker als bisher für museumspädagogische Konzepte - so freute sich die Kulturbürgermeisterin von Chemnitz.