Dresden - Die «Kaisermania» 2023 hat begonnen. «Es ist Euer Jubiläum, genauso wie meins», rief Roland Kaiser den Massen am Freitagabend am Dresdner Königsufer zu - in Anspielung auf die 20. Ausgabe der Konzertreihe.
Im typischen Dreiteiler - graue Hose und Weste, weißes Hemd, blaues Jackett - und mit Pilotenbrille riss der Schlagersänger schon beim ersten Lied, «Es ist alles Ok», das Publikum im ausverkauften Areal der Filmnächte am Elbufer mit.
Über zweieinhalb Stunden feierten mehr als 12 000 Fans, viele mit rosa und teils blinkenden Krönchen oder leuchtenden Kränzchen im Haar, ihr Idol zu Kulthits wie «Santa Maria», «Amore Amore» oder «Midnight Lady». Aber auch jüngere Hits wie «Warum hast du nicht nein gesagt», «Extreme» oder «Alles was Du willst» kamen an. Begleitet wurde der Künstler auch von Geige, Cello, Trompete, Saxophon und Dudelsackpfeifern.
Schon beim dritten Titel zog der 71-Jährige die Jacke aus und testete mehrfach die Textsicherheit des Publikums. Vom Vorschulkind bis zur Oma stimmten alle ein, Frauen und Männer tanzten oder wippten im Takt. Am Ende schufen die Fans mit ihren Handy-Lichtern einen Funken-Teppich in der Dunkelheit vor der angeleuchteten Silhouette der barocken Altstadt mit Frauenkirche, Semperoper und Residenzschloss, die sich in der Elbe spiegelte.
Rund um das abgesperrte Konzertareal verfolgten auch hunderte Zaungäste kostenlos den Auftritt. Auch auf den Elbwiesen und -brücken, der Brühlschen Terrasse gegenüber und auf einem Schiff der Sächsischen Dampfschifffahrt gab es kein Halten mehr, als «der Kaiser» endlich auch «Joanna» anstimmte - ehe nach einigen Zugaben das Licht auf der Bühne endgültig ausging.
Diesmal umfasst die «Kaisermania» in Dresden insgesamt fünf statt der üblichen vier Konzerte. Die rund 60 000 Tickets waren wieder binnen Minuten ausverkauft. «Es wird diese Mischung sein aus der Spielstätte mit der Silhouette der Altstadt als Kulisse mit Frauenkirche und Semperoper, im Kontrast mit der modernen Bühne», erklärt sich Kaiser diese Resonanz. «Ich glaube, das ist der entscheidende Punkt», sagte er im Vorfeld seines Auftritts der Deutschen Presse-Agentur. Der gebürtige Berliner hat seit seinem ersten Besuch 1990 eine ganz besondere Liebesbeziehung zu der Stadt. «Ich habe über die Jahre viel Zeit hier verbracht und bin nach wie vor der Stadt und den Menschen sehr verbunden.» (dpa)