Wenn es um die Gesundheit unserer Augen geht, halten sich einige Mythen ziemlich hartnäckig. Das beginnt damit, dass man nicht zu nah am Fernseher sitzen darf und eine Fehlsichtigkeit durch bestimmte Übungen heilen kann. Wir räumen mit den größten Mythen auf und bringen Klarheit in das nebulöse Thema.
Es ist das K.-O.-Argument vieler Eltern, wenn die Kinder einmal wieder zu viel Zeit vor dem Bildschirm verbracht haben. Fernsehen und Zocken soll den Augen schaden. Doch kann sich dieser Mythos wirklich bewahrheiten? Bislang gibt es keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Zeit vor dem Bildschirm eine Fehlsichtigkeit auslösen kann. Was jedoch allgemein bekannt ist, dass die schicke Brille für den Alltag genauso für das Arbeiten am Bildschirm (PC) oder fürs Fernsehschauen geeignet ist und bei einer Fehlsichtigkeit keines Falles auf diese verzichtet werden sollte. Wird allerdings die Sehschwäche nicht korrekt durch die eigene Brille ausgeglichen, kann beispielsweise die Arbeit am PC tatsächlich zu einer schnelleren Verschlechterung des Sehvermögens führen.
Im Zusammenhang mit dem Fernseher gibt es dann auch gleich noch einen weiteren Mythos. Oftmals wird behauptet, dass der Bildschirm ohne Hintergrundbeleuchtung im Dunkeln den Augen schadet. Doch auch dafür gibt es aus medizinischer Sicht keine Indizien. Es stimmt jedoch, dass die Augen durch das Fernsehen im Dunkeln schneller erschöpfen und so auch brennen oder tränen können.
Kommen wir nun zu einem Mythos, der sich als wahr erweist. Während die Sonnenbrille im Sommer zu einem wichtigen Accessoire wird, verstauben die Brillen mit den verspiegelten Gläsern während der Wintermonate oft im Etui. Dabei kann die UV-Strahlung gerade auch im Winter negative Auswirkungen auf die Augengesundheit haben. Die Sonne steht in den kalten Monaten viel tiefer und blendet uns viel öfter, als in den Sommermonaten, das gilt vor allem dann, wenn dazu noch die UV-Strahlung reflektierender Schnee liegt. In diesem Fall sollten Sie also erst recht eine Sonnenbrille mit dabei haben, um Ihre Augen zu schützen. Damit die verspiegelten Gläser aber auch tatsächlich Sinn haben und nicht nur optisch etwas hermachen, müssen sie mindestens einen UV-Wert von 400 aufweisen.
In den letzten Jahren hat man immer wieder von Augentrainings gegen Kurzsichtigkeit gehört. Während der Erfolg im Internet häufig angepriesen wird, gibt es aus wissenschaftlicher Perspektive keinen Beleg hierfür, dass gewisse Übungen einer Fehlsichtigkeit vorbeugen oder diese gar heilen könnten. Empfohlen werden häufig Entspannungs- und Fokusübungen für die Augen. So kann es für kurze Zeit tatsächlich zu einer besseren Sehleistung kommen. Dass man am Ende aber auf die Brille verzichten kann, ist nicht möglich. Die einzige Möglichkeit ist hierbei nach wie vor eine Laser-OP an den Augen. Doch auch hier ist nicht garantiert, dass Sie im Alter keine Brille brauchen. Da sich die Elastizität der Linse im Alter verschlechtert, müssen Sie unter Umständen auch dann wieder zur Sehhilfe greifen.
Glaubt man dem Volksmund, sind Karotten das beste Lebensmittel für gesunde Augen. Tatsächlich schadet es nicht, regelmäßig auf das Gemüse zurückzugreifen. Die enthaltenen Vitamine und Nährstoffe in Karotten sind nämlich wichtig für die Funktion der Netzhaut. Dass Karotten nun aber einer Sehschwäche vorbeugen oder deren Verlauf beeinflussen, ist durch kein Indiz belegbar.