Chemnitz – Sind die Chancen auf einen Fernbahnanschluss für Chemnitz gesunken?
Das sächsische Verkehrsministerium hat bekannt gegeben, dass die Eisenbahnstrecke Dresden-Prag in den vordringlichen Bedarf des Bundes aufgenommen wurde. Zum Ausbau der Strecke hatten Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und sein Amtskollege aus Tschechien am vergangenen Freitag eine Absichtserklärung unterzeichnet.
Dies war eins von insgesamt drei Schienenprojekten, die Sachsen zum aktuellen Bundesverkehrswegeplan angemeldet hatte. Dazu gehörte auch die Elektrifizierung der Strecke Chemnitz-Leipzig.
Wie bei der Informationsveranstaltung in der vergangenen Woche im Chemnitzer Rathaus bekannt wurde, warten die Deutsche Bahn AG und die Initiative „Fernbahnanschluss“ immer noch auf das Kosten-Nutzen-Gutachten des Bundesverkehrsministeriums.
Bei diesem Termin hatte Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig Bedenken für eine positive Entscheidung für Chemnitz geäußert, falls einem der weiteren vom Freistaat eingereichten Projekte Priorität zugesprochen würde. Dieser Fall könnte nun durch die Entscheidung für den Ausbau der Strecke Dresden-Prag eingetroffen sein.
Trotz des möglichen Aus für eine Elektrifizierung der Verbindung nach Leipzig könnte ein Fernbahnanschluss für Chemnitz auf anderem Wege möglich sein. Die Deutsche Bahn plant einen Ausbau der InterCity-Strecke Rostock-Dresden über Chemnitz/Zwickau bis nach München für das Jahr 2022. Dafür ist allerdings noch eine Elektrifizierung zwischen Hof und Regensburg notwendig.