Sachsen- Seit Montag müssen sich zwei mutmaßliche Schleuser vor dem Landgericht Görlitz verantworten. Bei der Schleusung von 22 Menschen aus dem Irak war im Oktober vergangenen Jahres ein Flüchtling ums Leben gekommen. (Symbolfoto)
Am 29. Oktober 2021 entdeckten Polizisten nahe der Autobahn 4 bei Schöpstal 22 Iraker in einem Transporter. Darunter war auch ein Toter, dessen Ableben mit medizinischer Versorgung vermeidbar gewesen wäre. Die Angeklagten sollen die Flüchtlinge am Tag zuvor in Polen aufgenommen haben, um sie nach Deutschland zu bringen. Als die Flüchtlinge in den Transporter gestiegen sind, soll bereits klar gewesen sein, dass es einem der Flüchtlinge nicht gut ginge. Die Beschuldigten hätten sich nicht um medizinische Versorgung gekümmert, wie die Staatsanwaltschaft ihnen nun vorwirft. Während der Fahrt sei der Betroffene entweder an einer Infektionskrankheit oder an Unterkühlung gestorben. Das wäre bei einer rechtzeitigen Versorgung vermeidbar gewesen, wie die Staatsanwaltschaft mitteile. Nun stehen der 42-jährige und der 48-jährige wegen
Mordes durch Unterlassen und wegen «Einschleusens von Ausländern mittels lebensgefährlicher Behandlung» vor Gericht. Bis 7. Juni hat das Landgericht Görlitz zunächst fünf weitere Verhandlungstage angesetzt. (mit dpa)