Dresden - Im Freistaat Sachsen ist der Aufwärtstrend bei den sogenannten Schockanrufen gestoppt. Die Täter geben sich beispielsweise als Enkel oder Arzt aus und erfragen Geld von ihren Potentiellen Opfern. Des Öfteren haben sie damit Erfolg.
Laut einer Statistik des Landeskriminalamtes ist die Zahl der Betrugsfälle im vergangenen Jahr um 13,2 Prozent zurückgegangen. Besonders bei dem sogenannten Enkeltrick gab es eine signifikante Reduzierung um 80 Prozent, vergleichbar mit dem Vorjahr. Allerdings lag der Vermögensschaden um 40,8 Prozent höher. Die meisten Opfer (90 Prozent) sind ältere Menschen zwischen 60 und 90 Jahren.
Im vergangenen Jahr gab es insgesamt 1144 Fälle. So scheiterten 21 von 26 Enkeltricks. In den geglückten Fällen wurden 17.181 Euro erbeutet. Der Erlös bei den 251 erfolgreichen Schockanrufen summierte sich auf über 1,92 Millionen Euro. 867 blieben Versuche. Die meisten Täter täuschten einen Verkehrsunfall vor, aber es gab auch Fälle von getäuschter Corona-Erkrankung oder einen Klinikaufenthalt.
Die Täter kontaktieren ihre Opfer telefonisch oder über WhatsApp und geben sich als Verwandte oder Bekannte aus, um sie zu überreden, Geld oder Wertgegenstände zu übergeben. Im Jahr 2020 tauchte eine neue Masche auf, bei der behauptet wurde, dass man selbst oder Verwandte mit Corona im Krankenhaus liegen würden und Geld für die Behandlung benötigten, so das LKA.
2021 hatte sich die Zahl der Schockanrufe gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt, aber im vergangenen Jahr (2022) war sie um fast 15 Prozent niedriger. Die Schadenssumme stieg jedoch um fast ein Drittel. Die Fälle von Enkeltricks waren 2022 auf ein Minimum von 26 zurückgegangen, im Vergleich zu über 500 im Jahr 2010. (mit dpa/sn)