Mo, 13.06.2022 , 18:15 Uhr

Scholz: Unternehmen sollen selber ausbilden

Sachsen – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach am Sonntag auf dem ostdeutschen Wirtschaftsforum (OWF) im brandenburgischen Bad Saarow. Er warb unter anderem vor den ostdeutschen Wirtschaftsvertretern dafür, dass die Unternehmen selber ausbilden sollen. Dies würde zu weniger Fachkräfteproblemen führen und mehr Leute in den Betrieben halten. (Symbolfoto)

Scholz wies darauf hin, dass es noch Ungelernte in den Betrieben gebe, welche eine Berufsausbildung machen könnten. Dazu gebe es Förderprogramme. Auch Geflüchtete sollen nach seinen Worten eine bessere Bleibeperspektive erhalten, wenn sie eine Ausbildung machen.

Der Bundeskanzler sieht außerdem, mit Blick auf den Fachkräftemangel durch die Corona-Pandemie, positive Effekte für den Arbeitsmarkt. Der Markt sei vollständiger geworden, sagte Scholz.

Der Kanzler zeigte sich überzeugt, dass der ab Oktober geltende Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde "ganz erheblich" zum Aufschwung im Osten beitragen werde, weil er die Perspektive für Arbeitsplätze attraktiver mache. Er erhoffe sich davon Einiges.

Zusammenfassend sagte Scholz, dass es auf dem Arbeitsmarkt, bis zum Ende des Jahrzehnts, einen Ausgleich für sieben Millionen Fachkräfte, die dann nicht mehr zur Verfügung stehen, geben müsse. Das werde nur geschafft durch die Nutzung der Möglichkeit der Freizügigkeiten in der Europäischen Union und durch internationale Fachkräfte, die nach Deutschland kommen. Den passenden Rahmen werde die Regierung schaffen, sagte Scholz, sie sei da nicht von Vorurteilen beladen, sondern von dem, was nützlich sei.

Eine Umfrage für das OWF ergab, dass rund 60 Prozent der Entscheider in ostdeutschen Bundesländern das Potenzial des ostdeutschen Wirtschaftsstandorts positiv bewerten. Allerdings steht mehr als die Hälfte der Befragten einem Gelingen des Strukturwandels im Osten innerhalb der kommenden zehn Jahre skeptisch gegenüber. (mit dpa)

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