Sachsens Agrarminister Wolfram Günther (Grüne) hält den Markt für Bioprodukte trotz andauernder Verbraucherpreissteigerungen für stabil.
Er sagte der Deutschen Presse-Agentur, Bio- und regionale Produkte hätten seit Beginn der Pandemie einen beispiellosen Schub bekommen. Diese Entwicklung lasse sich nicht zurückdrehen. Allerdings sei es bei den stark gestiegenen Energiepreisen mehr als verständlich, dass Haushalte auf jeden Cent schauen.
Günther erklärte weiter, dass viele Menschen bei Bio oder Regio blieben, da sie die Vorteile dieser Lebensmittel - kurze Wege und Frische - schätzen gelernt hätten. Da sie die Produzenten teilweise kennen, könnten die Verbraucher sich über die Herstellungsbedingungen ihrer Milch, Eier und Wurst informieren. Sie wüssten außerdem, dass bei regionalen Produkten mehr Geld in der Region bliebe. Weiterhin seinen ökologische Lebensmittel gut für Umwelt und Artenvielfalt, für Klima und Tiere, sowie kurze Wege gut für das Klima und die Umwelt.
Aus der Branche erhalte der Agrarminister verschiedene Rückmeldungen. So seien in manchen Betrieben Umsätze bei Bio und Regio nach wirklich starken Zuwächsen 2020 und 2021 nun zurückgegangen, während andere weiter eine ansteigende Nachfrage meldeten. Unterm Strich bleibe Bio und Regionales auf deutlich höherem Niveau als vor Beginn der Pandemie. Die Anzahl der Anbieter und Nutzer sei auf dem Online-Portal für regionale Lebensmittel deutlich gestiegen.
Dennoch macht Günther auf einige Probleme aufmerksam. Mit der Hitze und Trockenheit, dem Krieg in der Ukraine und den gestiegenen Betriebsmittelpreisen habe die Landwirtschaft gerade viele Krisen gleichzeitig zu bewältigen.
Die Stärkung der Ökolandwirtschaft und regionaler Wertschöpfungsketten sei gerade jetzt ein hochwirksames Gegenmittel gegen die Krisen. Regionale Lebensmittel würden Landwirten und Verarbeitern unabhängig vom Achterbahnfahren an den Weltmärkten machen und ihnen Einkommensperspektiven bieten.
Insgesamt werde nach Ansicht des Ministers auch die Gesellschaft krisenfester, wenn mehr von dem, was in Sachsen und Deutschland gegessen werde, auch in Sachsen und Deutschland angebaut würde. (mit dpa)