Leipzig - Sexuelle Gewalt an Kindern ist furchtbar. Noch schlimmer ist es, wenn den missbrauchten Kindern nicht geholfen wird. Dem will die Initiative "Schule gegen sexuelle Gewalt " jetzt entgegenwirken.
Die Schule soll ein Schutzraum werden, bundesweit und auch in Sachsen. Experte Johannes-Wilhelm Rörig hat diese Initiative mit entwickelt. Schule soll kein Tatort sein, sondern ein Schutzort. Ein Schutzort für Kinder, die zuhause, im Verein oder auch Online von sexuellem Missbrauch sind.
In Sachsen sind im letzten Jahr knapp 700 Kinder Opfer von sexuellen Missbrauchs geworden. Die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich weitaus höher. Es gibt verschiedenste Gründe, weshalb die Taten nicht zur Anzeige kommen, deshalb ist es umso wichtiger die Anzeichen rechtzeitig zu erkennen und richtig zu handeln.
Laut aktueller Statistik, muss ein Kind sieben mal um Hilfe bitten, bevor jemand aktiv wird.
Das soll sich jetzt ändern. Kultusminister Christian Piwarz hat viel vor. An fünf Standorten finden 13 Regionalkonferenzen, bei denen die Lehrer aufgeklärt werden.
Je länger die Belastung durch eine Missbrauchserfahrung anhält, desto schwerer sind die Folgen. "Schule gegen sexuelle Gewalt" unterstützt diejenigen, die Hilfe beim Helfen brauchen. Die Initiative wendet sich an Erwachsene, die bei einem Verdachtsfall dann handlungsfähig sein sollen.
Auf der Internetseite www.schule-sexuelle-gewalt.de finden sich erste Anhaltspunkte zur Aufklärung.
Das wichtigste ist, dass die Hemmungen über sexuelle Gewalt zu sprechen auf allen Seiten abgebaut werden. Nur wer darüber spricht, dem kann geholfen werden.
Markus Resenski und Fabienne Elise à Wengen