Dresden - Die von Bildungsbürgermeister Vorjohann im August vorgelegte Fortschreibung des Dresdner Schulnetzplans stieß in zentralen Punkten stadtweit auf Kritik. Trotz erhöhter Kapazitäten plante sie unterhalb der absehbaren Bedarfssteigerungen und setzte damit von Anfang an auf Schulklassen und -standorte an der Belastungsgrenze.
Nach intensiven Gesprächen mit Vertretern von Eltern, Lehrern und Schülern hat der Bildungsausschuss des Dresdner Stadtrates nun nachgebessert. Gerade für den Dresdner Westen sind wichtige Änderungen eingearbeitet, die dem Stadtrat am 25. Januar zur Entscheidung vorliegen. Sowohl die Landtagsabgeordnete Dr. Eva-Maria Stange, als auch der SPD Ortsverein Dresden-West, begrüßen die Korrekturen, die von der Mehrheit aus SPD, Linken und Grünen eingebracht wurden, und empfehlen ihre Annahme.
Ausschlaggebend für die Unterstützung sind die erreichten Verbesserungen für den Dresdner Westen. Dazu zählt, dass der Stadtrat weiterhin auf die Erweiterung der 74. Grundschule in Gompitz um einen zweiten Zug drängt. Dies ist ein Eingehen auf den jahrelangen Wunsch der Gompitzer, dem Bedarf an Schulplätzen in der Ortschaft endlich zu entsprechen. Ebenfalls ein Erfolg ist die geplante Verankerung eines Gymnasiums in Gorbitz ab dem Schuljahr 2019/20, das am Leutewitzer Ring 141 erst dreizügig, nach dem Umzug des Berufsschulzentrums Franz-Ludwig-Gehe dann fünfzügig, eingerichtet werden soll.
Auch die nun explizite Unterstützung von Freien Schulen und maßgebliche Nachbesserungen für die erfolgreiche Integration von Schülern mit Behinderung in Regelklassen sind eine deutliche Verbesserung. Der Kurswechsel gegenüber dem „Sächsischen Integrationsmodell“, das die Herausforderungen der Integration von Migranten auf wenige Schulstandorte konzentriert und vom ursprünglichen Schulnetzplan fortgeführt werden sollte, ist ebenfalls ein wichtiger Erfolg. Mit dem Überdenken des Modells wird die Chance geschaffen auf eine ausgewogenere Verteilung und damit auch bessere Integration von Migranten in Dresden. Eine erhebliche Verbesserung für den Dresdner Westen, wo ein großer Teil der Geflüchteten untergebracht sind.