Dresden - Ein tödlicher Unfall hat am Samstagabend die Landeshauptstadt erschüttert. Dabei kam ein sechsjähriger Junge ums Leben, nachdem er von einem Auto erfasst wurde. Zwei Tage später herrscht immer noch Betroffenheit am Unfallort.
Große Anteilnahme in Dresden. Knapp 48 Stunden nach dem tödlichen Unfall auf der Budapester Straße zeigen sich Anwohner sichtlich bewegt. Zahlreiche Kerzen, aber auch Kuscheltiere und Blumen wurden an der Haltestelle Schweizer Straße niedergelegt. Sie erinnern an den sechsjährigen Jungen, der am Samstagabend bei einem Unfall mit einem Auto ums Leben kam. Er wollte mit zwei weiteren Kindern die Budapester Straße überqueren, als er von einem Mercedes erfasst wurde, erklärt Marko Laske von der Polizeidirektion Dresden. Der Junge musste schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden und erlag wenig später seinen Verletzungen.
Bei dem Mercedes-Fahrer handelt es sich um einen 31-jährigen Syrer, der zwischenzeitlich festgenommen wurde. Gegen ihn wird wegen fahrlässiger Tötung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt. Gegen einen 23-jährigen syrischen BMW-Fahrer ist außerdem ein Ermittlungsverfahren wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens eingeleitet worden Zur Fahrweise aber auch zur Laufrichtung der Kinder können aufgrund der laufenden Ermittlungen keine Aussagen gemacht werden. Die Wucht des Aufpralls muss jedoch immens gewesen sein. Nach dem Zusammenstoß wurde der Junge über den Fußweg und durch die Scheibe des Haltestellenhäuschens geschleudert.
Zahlreiche Dresdner zieht es auch noch am Montag an den Unfallort. Thomas Glocke und seine Lebensgefährtin sind ebenfalls sichtlich geschockt. Sie kannten den Jungen nicht, dennoch sind sie gekommen um ihre Anteilnahme ausdrücken. "Es kann jedes Kind treffen, auch unsere Kinder" erklärt der dreifache Vater. "Ich finde es völlig daneben, dass man mit dem Auto Verfolgungsjagden oder Rennen macht. Das muss unterbunden werden un ich hoffe die Strafen fallen dementsprechend hart aus."
Raserei und illegale Straßenrennen gelten in Deuutschland seit 2017 als Straftat. Bundesweit steigen jedoch die Fallzahlen zum Teil dramatisch an. Rund 1.900 Fälle zählte die Polizei in neun Bundesländern im vergangen Jahr. In der sächsischen Landeshauptstadt sind Raser jedoch eine Ausnahme. Eine Autorenn-Szene gibt es in Dresden aktuell nicht, erklärt Polizeisprecher Marko Laske, lediglich eine Tuning-Szene.
Am Montag wurde der Raser dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Über die Ergebnisse informiert die Polizei im Lauf der Woche.