Sachsen – Circa 2.800 sächsische Betriebe haben diese Woche aufgrund der aktuellen Lage Kurzarbeit angezeigt. Das ist das Ergebnis eines Monitorings der Bundesagentur für Arbeit.
„Wir wissen, dass die aktuelle Situation nicht einfach ist. Es geht um die Wirtschaft und die Menschen in Sachsen. Jederzeit kann sich die Situation ändern und wir wissen heute nicht, was kommende Woche auf uns zukommt. Auch auf politischer Ebene, in der praktischen Umsetzung und Anwendung von Gesetzen, ist die Dynamik sehr hoch. So ist in dieser Woche der Beratungsbedarf zu Kurzarbeitergeld sprunghaft gestiegen. Darauf waren wir eingestellt und haben eine Vielzahl von Mitarbeitern für die Aufgaben in der Arbeitgeberberatung gewinnen können. Wir wollen exakt dort helfen, wo wir gebraucht werden. Genau das ist erforderlich und unser erster und wichtigster Auftrag. Denn mit Kurzarbeitergeld unterstützen wir die Unternehmen in den aktuell unsicheren Zeiten finanziell und sichern damit die Arbeitsplätze und Existenzen der Menschen in Sachsen. Wir sind Teil der Lösung“, sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit.
2.800 Kurzarbeitergeldanzeigen
Laut der aktuell vorliegenden Befragung sind in dieser Woche bisher rund 2.800 Anzeigen auf Kurzarbeit bei den sächsischen Arbeitsagenturen eingegangen, bei denen Betriebe nach eigenen Angaben die Kurzarbeit infolge der Ausbreitung des Coronavirus angezeigt haben. Die Voraussetzungen müssen für jeden Betrieb individuell geprüft werden.
In einer Woche fast 2.000 Anzeigen mehr als im gesamten letzten Jahr
Vergangenes Jahr haben insgesamt 899 Betriebe Kurzarbeit angezeigt. Allein die Anzeigen bilden noch nicht den tatsächlichen Arbeitsausfall ab, weil sie zunächst vorsorglich gestellt werden – unabhängig ob und in welchem Umfang der Arbeitsausfall stattfindet. Die Anzeigen bilden daher eher eine Obergrenze ab.
Nahezu alle Branchen betroffen
Die Nachfrage nach Kurzarbeit ist in allen Bundesländern hoch – besonders stark in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Anzeigen kommen aus nahezu allen Branchen, überwiegend aus Transport/Logistik, Hotel- und Gaststättengewerbe, Messebau und Tourismus.
Viele kleine und mittlere Betriebe sind betroffen
Viele betroffene Unternehmen, insbesondere kleine und mittlere Betriebe, sind das erste Mal überhaupt mit Kurzarbeit konfrontiert und hatten entsprechend viele Fragen. „Die Mitarbeiter der Arbeitsagenturen setzen in dieser schwierigen Zeit alles daran, Antragstellung und Antragsbearbeitung so zügig wie möglich abzuwickeln“, so Hansen weiter.
Viele Wege zum Kurzarbeitergeld
Kurzarbeitergeld kann telefonisch über die bundesweite Arbeitgeberhotline beantragt werden und auch über das Online-Serviceangebot (eService). Darüber hinaus wurden in dieser Woche zusätzliche Hotlines eingerichtet, um dem verstärkten Anrufaufkommen gerecht zu werden. In allen Regionen Deutschlands werden aktuell Arbeitgeber zum Thema Kurzarbeit beraten – aufgrund der schwierigen Lage auch über Webinare und Telefonkonferenzen, oft in Zusammenarbeit mit den Kammern.