Dresden - Die Verabschiedung des Selbstbestimmungsgesetzes im Bundestag markiert einen historischen Wendepunkt für die Rechte von Transgender-Personen in Deutschland. Sachsens Gleichstellungsministerin Katja Meier äußerte sich zu diesem bedeutenden Schritt für eine inklusive und vielfältige Gesellschaft.
Seit mehr als 40 Jahren waren Transgender-Personen durch das veraltete Transsexuellengesetz bevormundet, was durch zahlreiche Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts als diskriminierend und menschenrechtsverletzend eingestuft wurde.
In ihrer Stellungnahme betonte Ministerin Meier, dass der Umgang mit LSBTIQ*-Personen ein Gradmesser für die Funktionsfähigkeit unseres Rechtsstaats und unseres Zusammenlebens sei. Sie warnte vor den zunehmenden Angriffen auf transgeschlechtliche Menschen durch antidemokratische Kräfte und betonte die Bedeutung von Akzeptanz und Solidarität.
Das Selbstbestimmungsgesetz bedeutet das Ende entwürdigender Befragungen und übergriffiger Untersuchungen für Transgender-Personen. Es garantiert ihnen endlich einen gesicherten Platz in der deutschen Rechtsordnung, frei von Fremdbestimmung und Bevormundung. Ministerin Meier hob hervor, dass dies ein wichtiger Schritt sei, um ein Leben ohne permanente Rechtfertigung und Angst zu ermöglichen.
Dennoch betonte sie, dass es neben dem Gesetz weitere Maßnahmen brauche, um Transgender-Personen in unserer Gesellschaft zu unterstützen. Die mit dem Selbstbestimmungsgesetz einhergehende Enttabuisierung und Entstigmatisierung sei ein guter Anfang, jedoch sei noch mehr Arbeit erforderlich, um ein Umfeld zu schaffen, in dem transgeschlechtliche Jugendliche und Erwachsene frei und ohne Angst leben können.
(dpa)