Chemnitz – Spätestens mit dem ersten Wintereinbruch wird es richtig ungemütlich auf den Straßen. Nasses Laub, Nebel und Schneeregen oder Schnee stellen selbst routinierte Fahrer auf die Probe. Wer ein paar Tipps beherzigt, kommt auch bei schlechtem Wetter sicher ans Ziel.
Winterreifen sind für die kalte Jahreszeit obligatorisch – nicht nur weil der Gesetzgeber sie vorschreibt. Mit einer speziellen Gummimischung sorgen sie bei niedrigen Temperaturen, Eis und Schnee für eine optimale Bodenhaftung und einen möglichst kurzen Bremsweg. Das tiefe Profil drückt Regenwasser nach außen und die feinen Lamellen der Reifen verzahnen sich im Schnee. „Wer trotzdem mit Sommerreifen unterwegs ist, verliert nicht nur schnell die Bodenhaftung, sondern riskiert auch seinen Versicherungsschutz“, sagt Uwe Malik, Bereichsdirektor der Barmenia Versicherungen Chemnitz.
So ist der Bremsweg auf trockener Fahrbahn bei Tempo 50 zirka 25 Meter lang. Sind die Straßen verschneit, erhöht er sich auf das Vierfache und liegt bei rund 100 Metern.
Gefährdet der Fahrer durch falsche Reifen andere Verkehrsteilnehmer, drohen ein Bußgeld und ein Punkt in Flensburg.
Neben ausreichend Grip ist eine gute Sicht in der dunklen Jahreszeit besonders wichtig. Das fängt beim Eiskratzen an. Ein kleines Guckloch in der Windschutzscheibe reicht für den Straßenverkehr nicht aus. Erst wenn Scheiben, Spiegel und Scheinwerfer komplett eisfrei sind, dürfen Autofahrer losfahren. Da sie besonders im Herbst und Winter mit schwierigen Sichtverhältnissen zu kämpfen haben und fast rund um die Uhr ihre Scheinwerfer anhaben, sollten sie vor Beginn der dunklen Jahreszeit einen Lichttest machen. Zu hoch eingestellte Scheinwerfer blenden andere Verkehrsteilnehmer. Sind sie zu niedrig eingestellt, verliert der Fahrer wertvolle Meter an Sichtweite.
In Herbst und Winter steigt zudem die Zahl der Wildunfälle. In der Dämmerung ziehen die Tiere vom Wald auf die offenen Wiesen, um dort zu äsen. Dabei überqueren sie gern auch Straßen. Vorausschauendes Fahren ist in diesen Gebieten daher besonders wichtig. Taucht Wild auf der Straße oder am Straßenrand auf, sollten Autofahrer hupen und sofort abblenden. Ist ein Zusammenprall nicht mehr zu vermeiden, heißt es: Lenkrad gerade halten und kontrolliert bremsen. Doch wer zahlt den Schaden? „In der Vollkaskoversicherung ist jeder Unfall abgesichert. Die Teilkasko hingegen übernimmt nur Schäden, die durch Haarwild wie Rehe oder Wildschweine verursacht werden“, sagt Malik.
Einige Versicherer haben ihren Schutz auf alle Tiere ausgeweitet. In jedem Fall sollten Autofahrer im Winter besonders aufmerksam fahren.
(Quelle: Barmenia Versicherungen Chemnitz)