Sachsen - Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer von einem Besuch der Ukraine ausgeladen. Damit reagiert er auf Äußerungen Kretschmers über den Krieg in der Ukraine.
Nach den Worten Melnyks würde Kretschmer mit seiner absurden Rhetorik über das Einfrieren des Krieges in die Hände Putins spielen und Russlands Aggression befeuern. Das teilte der ukrainische Botschafter in Deutschland am Sonntag über den Social-Media-Kanal Twitter mit. Melnyk hatte Kretschmer einst in sein Heimatland eingeladen. Diese Einladung sei annulliert und Kretschmer unerwünscht, schrieb Melnyk.
Ministerpräsident Michael Kretschmer hatte in der ZDF-Sendung "Markus Lanz" vom Mittwoch erneut wiederholt, dass es wichtig sei, dafür einzutreten, das der Krieg eingefroren werden muss. Es bräuchte einen Waffenstillstand und Verhandlungen, um den Krieg zu beenden. Das erlebe er in einer öffentlichen Debatte sehr wenig. In Kretschmers Augen dürfe Russland den Krieg nicht gewinnen. Es dürfe aber nicht versucht werden, diesen Krieg auf dem Schlachtfeld zu entscheiden.
Bereits im April hatte der scheidende Botschafter den sächsischen Ministerpräsidenten für dessen Russland-Kurs kritisiert. Melnyk schrieb damals auf Twitter, das Kretschmer lieber mit "Kumpelchen Putin kuscheln" wolle, als Panzer an die Ukraine zu liefern.