Mo, 21.02.2022 , 17:20 Uhr

Sind Milben eigentlich wirklich gefährlich?

Sie sind nicht zu sehen, aber hinterlassen dennoch ihre Spuren. Milben machen sich gerne dort breit, wo es warm und feucht ist und sie viel Nahrung finden. Das heißt, sie sind besonders im Bett, in Möbeln und auf Teppichen zu finden. Allergien sind in Deutschland weitverbreitet. Dazu gehört auch die Hausstaubmilbenallergie. Schnupfen, tränende Augen und Husten sind nur einige der Nebenwirkungen. Grundsätzlich ist die Frage interessant, wie gefährlich Milben tatsächlich sind?

Welche Risiken liegen für die menschliche Gesundheit vor?

Grundsätzlich ist der Gedanke an Hausstaubmilben zwar unangenehm, gefährlich sind sie für den Großteil der Bevölkerung allerdings nicht. Die Milben fristen ihr Leben in aller Ruhe, ernähren sich von Hautschuppen und Schweiß. Dabei scheiden sie allerdings auch viel Kot aus und genau dieser Kot ist das größere Problem. Sobald er ausgeschieden wird, wird er auch schon zu Hausstaub. Hausstaub hat eine sehr geringe Größe. Diese liegt bei rund 35 Mikrometern. Das heißt, er geht auch durch sehr enge Webarten durch und gelangt so in den Kreislauf der Luft. Problematisch ist jedoch, dass er reich an Allergenen ist.

An diesen Allergenen sind die Milben schuld, denn in ihrer Verdauung sind Enzyme aktiv. Sobald der Kot eingeatmet wird, kann es zu einer Allergie kommen. Allergien können die Schlafqualität beeinflussen. Sie können sich aber auch so stark auf den Körper auswirken, dass es sogar zu asthmatischen Erkrankungen kommt.

Die Problematik der Konzentration an Allergenen

Ein leichter Befall mit Milben ist normal und sorgt, bei einer vorliegenden Allergie, meist nur für geringe Auswirkungen. Je mehr die Konzentration an Allergenen allerdings steigt, umso umfassender werden auch die Symptome der Hausstaubmilbenallergie. Abhängig von der Anfälligkeit kann es zu asthmatischen Anfällen kommen.

Oft wird davon ausgegangen, dass vor allem in den Sommermonaten viele Milben aktiv sind und daher hier die Symptome stark zunehmen. Das ist grundsätzlich korrekt. Der Mensch schwitzt bei Wärme in der Nacht sehr stark, dadurch entsteht ein feuchtwarmes Klima, das eine optimale Grundlage für die Vermehrung der Milben ist.

Aber auch in den kalten Monaten können Allergiebeschwerden auftreten. Grund dafür ist, dass wir mehr heizen, weniger Lüften und so die Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen sinkt. Es wird deutlich trockener, die Milben sterben. Jetzt werden sie erneut zur Gefahr. In ihrem Körper befinden sich ebenfalls Allergene. Der Körper zerfällt und es kommt – zusätzlich zu einer Kot- und Milbenleichenteilebelastung in unserer Atemluft und damit zu noch mehr Allergenen in selbiger. Bei jeder Bewegung werden diese in der Luft verteilt.

Allergie schnell erkennen und reagieren

Um die Gefahr für die Gesundheit durch Milben in der Wohnung besonders gering zu halten, ist es wichtig, Symptome einer Allergie möglichst schnell zu erkennen und dies abklären zu lassen. Oft sind sie so unspezifisch, dass es eine Weile dauert, bis die Diagnose gestellt wird. Gerade dies ist jedoch problematisch für die Atemwege.

Schlafstörungen sind eines der wichtigsten Beispiele. Zahlreiche Menschen leiden unter Schlafstörungen und können sich oft nicht erklären, woher diese kommen. Sie wachen in der Nacht auf, kommen nicht zur Ruhe oder sind sehr unruhig in ihrem Schlaf. Schlafstörungen können verschiedene Ursachen haben. Hier läuft eine umfangreiche Maschinerie an bei der Diagnose. Oft wird aber vergessen, auch einen Allergietest durchzuführen.

Ebenfalls Hinweise auf eine mögliche Allergie sind tränende Augen und eine verstopfte Nase, die sich vor allem am Morgen zeigen. Husten und das Gefühl, sich ständig räuspern zu müssen, gehören ebenfalls dazu. Interessant: Bei einer Hausstaubmilbenallergie kann es zudem zu einem Ausschlag auf der Haut kommen. Die Allergene können dafür sorgen, dass die Haut reagiert. Rötungen und ein starker Juckreiz sind das Ergebnis.

Was kann bei einer Hausstaubmilbenallergie getan werden?

Liegt eine Allergie vor, ist es wichtig, möglichst schnell zu reagieren. Das erste Ziel ist es, dem Befall mit Milben entgegenzuwirken. Daher sollten alle Räume durch Stoßlüften immer wieder gereinigt werden. Dadurch kann es nicht zu einer zu hohen Luftfeuchtigkeit kommen. Zudem kann es sinnvoll sein, über ein Encasing nachzudenken. Die speziellen Bezüge sorgen dafür, dass die Allergene nicht in die Luft gelangen können.

Wer in seinen Wohnräumen viel mit Teppichen arbeitet, sollte sich bewusst sein, dass auch diese ein beliebter Lebensraum für Milben sind. Daher sollten die Teppichböden und Teppiche auch regelmäßig umfassend gereinigt werden. Mit dem Staubsauger lassen sich die Böden optimal reinigen. Inzwischen gibt es Staubsaugermodelle, die spezielle Feinstaubfilter enthalten. Sie verhindern, dass die Allergene in die Luft gewirbelt werden.

Allergiker profitieren, wenn sie sich für glatte Böden entscheiden. Der Vorteil ist, dass diese feucht gereinigt werden können und es keinen Raum für die Milben gibt, in dem sie es sich gemütlich machen können. Generell ist es gut, wenn die Bereiche mit Staub feucht gereinigt werden. Wer unter einer Hausstauballergie leidet, sollte dabei einen Mundschutz tragen.