Dresden - Anfang 2019 soll der "Ski World Cup Dresden" seine zweite Auflage erleben. Mit bis zu 300.000 Euro soll das Event von der Landeshauptstadt gefördert werden. Darum ist ein Streit zwischen den Stadtratsfraktionen entbrannt. Aufgrund der Strahlkraft und des Imagegewinns, wirbt die CDU für die Unterstützung des Events. Linke und Grüne hingegen kritisieren die Umwelt- verträglichkeit. Bei der Erst- auflage wurden 4.000 m³ Schnee für die Piste ans Elbufer gefahren.
Die Diskussionen um die Ausrichtung des 2. Skiweltcups am Elbufer reißt nicht ab. Hitzige Finanz- und Nachhaltigkeitsdebatten haben zuletzt die Sitzungen sowohl im Stadtrat als auch im Landtag bestimmt. Nach mehreren Anfragen an die Sächsische Staatsregierung hat LINKEN-Politiker André Schollbach die Hintergründe des Events näher beleuchtet.
Die CDU-Stadtratsfraktion hingegen unterstreicht die Vorzüge des Weltcups für Dresden.
„Erfolgsgeschichten sind selten. Darum freut es mich umso mehr, dass wir hier in Dresden mit dem Ski-Weltcup eine echte Erfolgsgeschichte geschrieben haben: 13 Millionen Fern-sehzuschauern in Deutschland und über 53 Millionen weltweit zeigte sich unsere Stadt von ihrer schönsten Seite.
Dank bester Vorbereitung seitens der Initiatoren und breiter Unterstüt-zung von Stadt, Land und Sportverbänden wurde der Ski-Weltcup ein gelungenes Event – für den Leistungssport und für den Breitensport“, so Anke Wagner, sportpolitische Sprecherin der Fraktion.
„Die erfolgreiche Premiere des Ski-Weltcup zeigt: Sport ist ein relevanter Wirtschaftsfaktor und ein bedeutender Touristenmagnet. Der Übernachtungszuwachs von insgesamt 16% und mehr als 25% bei internationalen Gästen in der eher mauen Zeit nach Weihnachten belegt dies deutlich. Solche positiven Effekte, die für die internationale Wahrnehmung Dresdens mit dem Ski-Weltcup verbunden sind, dürfen wir auch für die nächsten Jahre erwarten. Deshalb werden wir als CDU-Fraktion für eine breite politische Zustimmung für das Sportereignis werben.“
LINKE-Fraktionsvorsitzender André Schollbach erklärt:
"Mehr als eine halbe Million Euro an Steuergeldern dafür auszugeben, um Tonnen an Kunstschnee erst mit großem Energieaufwand zu produzieren, anschließend mit Lastkraftwagen quer durch die Stadt zu karren und sodann an den Elbwiesen auszukippen ist weder nachhaltig noch vernünftig. In Wahrheit geht es nicht um den Sport, sondern um den Kommerz. Hier wird eine große Menge an Steuergeld eingesetzt, um den Hoteliers ihre Betten zu füllen. Gleichzeitig fehlt es in unserer Gesellschaft in vielen wirklich wichtigen Bereichen an den erforderlichen Finanzmitteln."
Die Ansichten der Parteien könnten wohl kaum größer sein. Für die Einen bietet sich Dresden eine enorme Chance, für die Anderen löst der Skiweltcup lediglich Schulterzucken aus. "DIE LINKE wird die steuerfinanzierte Weiterführung der Unterstützung des FIS Ski-Weltcups in Dresden ablehnen", erklärte die partei in einer Pressemitteilung. Die CDU-Fraktion hingegen für die Ausrichtung der Ski-Weltcups stimmen. Die Diskussionen über den Schneetransport, die Verwendung von Steuergeldern und die Nachhaltigkeit sollen am Donnerstag fortgesetzt werden. Der Stadtrat wird in der ersten Sitzung nach der Sommerpause über eine mögliche neuerliche Förderung der Veranstaltung entscheiden.
Erstellt von: Lucas Böhme