Dresden - Mit der Drehscheibe Sommertour berichtet DRESDEN FERNSEHEN ab sofort vor Ort über die Themen, die Dresden bewegen. Zum Auftakt hat Jonathan Wosch beim Sachsenbad in Pieschen vorbeigeschaut. Nach 24 Jahren Stillstand kommt nun wieder Bewegung in die Diskussion um eine Sanierung. Außerdem plant die Initiative "Endlich Wasser fürs Sachsenbad" zum 90 Geburtstag eine besondere Ausstellung, bei der Ihr helfen könnt!
Ihr habt Anregungen für unsere Sommertour 2018?
Es gibt ein Thema, das Euren Stadtteil bewegt und über das wir unbedingt ausführlicher berichten sollten?
Oder habt ihr einen besonderen Sommertrend ausgemacht, den wir testen sollten?
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24 Jahre steht das ehemalige Volksbad Pieschen nun leer. Die Stadtverwaltung hat nun beschlossen, das Sachsenbad einem privaten Investor bei der Expo Real in München zum Verkauf anzubieten. Eine zweite Option, die in der Verwaltungsvorlage auftaucht, wäre die Erbbaupacht. Hierbei wäre der Komplex an der Rehefelder Straße zumindest noch im Besitz der Landeshauptstadt. Favorisiert wird eine Nutzung als Gesundheitsbad.
Zur letzten Sitzung des Dresdner Stadtrate vor der Sommerpause gab es keine Mehrheiten für den Erwerb des Bades, um es im städtischen Betrieb aufzunehmen. Die geschätzten 24 Millionen Euro für eine Sanierung seien demnach nicht mit dem Stadthaushalt zu vereinbaren.
Das Bad, errichtet im Stil des Neuen Bauens, wurde als Volksbad Pieschen am 2. November 1929 eröffnet. Es wurde bewusst in Pieschen gebaut. Hier waren die Wohn- und Lebensbedingungen für die vielen Arbeiterinnen und Arbeiter, die „kleinen" Leute, schlecht. Es gab in nahezu keiner Wohnung ein Bad. Es fehlte an Einrichtungen für Gesundheit, Hygiene und Sport. In Anbetracht der wirtschaftlichen Not der 1920er Jahre war es eine enorme kommunale Leistung dieses Projekt umzusetzen. Auch die in sozialdemokratischen Arbeitervereinen organsierte Pieschener Arbeiterschaft unterstützte den Bau. Beim Bau des Bades und des Sportplatzes an legten die Genossen selbst hand an. So könnte es zu einem Bad für alle werden.
Das Sachsenbad besaß eine Dampfbadeabteilung, 33 Wannenbäder, 14 Kurbäder, 2 Sitzbäder, 16 Brausebäder sowie einen Gymnastiksaal. Mit einem Schwimmbecken von 25m x 11m zählte es seinerzeit zu einer der größten Schwimmhallen Dresdens und bot auch Zuschauern bei sportlichen Veranstaltungen Platz.
Ende 1992 hat der Dresdner Stadtrat grundelgende Sanierungsmaßnamen beschlossen. Im Verlauf der Planungen sind jedoch immer mehr Mängel festgestellt worden - die Kosten stiegen immens. Aus bautechnischen Gründen wurde das Sachsenbad 1994 geschlossen. Seither ist der Komplex dem Verfall preisgegeben.
Im nächsten Jahr wird das Sachsenbad 90 Jahre alt. Die Initiative "Endlich Wasser ins Sachsenbad" plant zu diesem Jubiläum 2019 eine Ausstellung und Ihr könnt helfen! Egal ob Ihr Schwimmen gelernt, Schwimmgruppen geleitet oder wichtige Menschen in dem Bad kennengelernt habt: Teilt Eure Geschichte mit anderen Dresdnern!
Wer seine Geschichte erzählen möchte, schickt diese an:
E-Mail: sachsenbad@propieschen.de
Post: Bürgerinitiative "Endlich Wasser ins Sachsenbad" c/o Pro Pieschen e.V., Arno-Lade-Straße 9, 01127 Dresden
In der Sommertour erzählt die Dresdnerin Heidrun Fröde von ihrer Verbindung mit dem Sachsenbad. Vielleicht erkennt Ihr sie aus Eurer Kindheit wieder!