Dresden - An diesem Wochenende findet in Dresden die 11. Dresdner Schlössnernacht statt. Dazu laufen derzeit die Aufbauarbeiten auf Hochtouren. In diesem Jahr setzen die Veranstalter das Römische Bad mit Poesie und Musik besonders in Szene. Dabei eine wichtige Rolle spielen außerdem spezielle Lichtinstallationen.
Die Schlössernacht rückt das Römische Bad in den Fokus
In diesem Jahr setzen die Veranstalter das Römische Bad mit Poesie, Musik und Bauzaungeschichten besonders in Szene. „Das Römische Bad ist ein wunderschöner Veranstaltungsort, aber seit 2011 leider eine Baustelle“, bedauert Projektleiter Jörg Ullrich. „Wir begrüßen daher die aktuellen Initiativen, die Sanierung endlich in Gang zu bringen.“ Hier am Bauzaun können die Besucher mehr über die Geschichte des Römischen Bades erfahren und - wenn sie möchten – mit ihrer Unterschrift erklären, dass auch sie für die schnelle Sanierung plädieren. Auch poetische Momente kann man hier erleben. Dank der Unterstützung von Schloss Albrechtsberg trifft man den Earl of Findlater und Rosalie von Rauch - zwei frühere Bewohner des Elbhangs, die munter aus der Schlossgeschichte plaudern. Sie werden verkörpert durch die Dresdner Buchverlegerin Katharina Salomo und den Künstler Thomas Zahn und machen auch neugierig auf die Veranstaltung „Dresden (er)lesen“ im Schloss Albrechtsberg. Die feine kleine Büchermesse findet am 8. September 2019, dem Tag des offenen Denkmals, statt, der Eintritt ist frei. Gegen 22.30 Uhr singt der Männergesangsverein Großpostwitz e.V. Chor am Römischen Bad und stimmt die Gäste auf das große Feuerwerk ein. Dafür wird der Säulengang des Römischen Bades behutsam illuminiert unter Berücksichtigung der Fledermäuse, die sich inzwischen im Römischen Bad angesiedelt haben.
Spezielles Beleuchtungskonzept für den Schutz der Fledermäuse
Seit 2016 gibt es für die Architekturbeleuchtung im Römischen Bad besondere Auflagen zum Schutz der dort beheimateten Fledermauspopulationen. Ihr Flug- und Jagdverhalten soll nicht durch grelles Licht gestört werden. SAM PRODUCTION hat ein Beleuchtungskonzept entwickelt, das einen optischen Effekt erzielt, aber die Fledermäuse nicht beeinträchtigt. Die spezielle Beleuchtung wurde vor drei Jahren erstmals installiert und vor Ort im Beisein der Behörden, des Veranstalters sowie eines eigens dafür beauftragten Ingenieurbüros für Artenschutz geprüft. Seitdem gibt es jedes Jahr über den Zeitraum von sieben Tagen Messungen der Fledermausaktivitäten und ihrer Rufe, die durch das Ingenieurbüro vor Ort ausgeführt und in einem Gutachten protokolliert werden. Durch die Anwesenheit der Experten vor Ort ist gesichert, dass die Beleuchtung bei unvorhergesehenen Ereignissen unmittelbar geändert werden kann. Die Leistungen des Ingenieurbüros werden durch den Veranstalter finanziert. Inzwischen hat sich der Umfang der Messungen auch auf die Kolonnaden links und rechts des Römischen Bades und am Viadukt ausgedehnt. „Wir verwenden hauptsächlich klassische PAR-Scheinwerfer mit einer orangefarbenen Folie und einer zusätzlichen Torblende“, erklärt Peter Acs von SAM PRODUCTION. „Außerdem dimmen wir die Lampen auf ca. 33% und vermeiden bestimmte Farbspektren wie violett oder grün. Besonders wichtig ist jedoch, dass die Eingänge zu den Quartieren der Fledermäuse nicht direkt beleuchtet werden dürfen.“
200 Menschen kümmern sich um das leibliche Wohl
Parallel zu den Bühnen erfolgt der Aufbau der 60 gastronomischen Stände, was durch die festcatering.de GmbH koordiniert wird. Das betrifft unter anderem die Verträge und Abrechnung mit den einzelnen Gastronomen, Zuarbeiten für Platz- und Strombedarf, aber auch die Organisation von Zelten, Zapftechnik, Kühltechnik, Tresen, Dekoration und Ware. Insgesamt stehen 10.000 Gläser bereit, die zwischendurch zentral gespült werden können. Außerdem werden ca. 200 Biertischgarnituren und 500 Stühle angefahren. Allein für die Getränkelogistik im Vorfeld und in der Nacht sind 12 Personen viele Kilometer unterwegs. Während der Schlössernacht kümmern sich rund 200 Menschen um das leibliche Wohl der Gäste.