Dresden - Social Media hat einmal mehr seine Kraft bewiesen: Per spontanem Aufruf versammelten sich an diesem regnerischen Abend nach Schätzungen unseres Reporters etwa 200 Menschen, um ihre Solidarität mit den Menschen in Israel zu zeigen.
Der Dresdner Neumarkt diente als Kulisse für diese Demonstration. Unter den Teilnehmern fanden sich auch einige prominente Gesichter aus der Dresdner Stadtpolitik wieder: Sachsen Fernsehen entdeckte unter anderem Landtags-Politiker Albrecht Pallas (SPD), Dresdens Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) und Stadtrat Christopher Colditz (Linke) in der Menge. Colditz appellierte direkt an Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) und formulierte seine Forderung deutlich: „Eine Israel-Flagge sollte vor dem Dresdner Rathaus wehen!"
Hilbert reagierte noch am Montagabend auf die Forderung:
„Ich verurteile den antisemitischen Terror der Hamas aufs Schärfste und hoffe, dass er schnell ein Ende haben wird. Die Landeshauptstadt Dresden steht solidarisch an der Seite Israels und wird als sichtbares Zeichen am Dienstag die israelische Flagge vor dem Rathaus hissen“.
Angesichts der aktuellen Lage wurden auch vor der Dresdner Synagoge die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Polizeipräsenz und Videoüberwachung sind intensiviert worden, um den Schutz des Gebäudes und der Menschen sicherzustellen, berichtet unser Reporter.
Die Dresdner Polizei teilt auf Anfrage von Sachsen Fernsehen mit, dass die Beamten kurz nach der Demonstration einen Hinweis auf eine Auseinandersetzung zwischen einem Mann mit einer Israelflagge und fünf Unbekannten erlangte. "Die Polizei ging dem Hinweis nach.", berichtet Polizeisprecher Marko Laske. Nach Rücksprache mit dem Betroffenen vor Ort stellte sich heraus, dass es sich „lediglich“ um einen verbalen Disput handelte. Ein Straftatverdacht liege laut dem Polizeisprecher nicht vor. "Der Mann war im Übrigen Teilnehmer der proisraelischen Versammlung auf dem Neumarkt.", so Laske weiter.
Bei dem Angriff der Hamas auf Israel sind bislang mehr als 1.100 Menschen getötet worden. Die Zahl dürfte weiter steigen.